Wassermanagement: Bessere Regenmessung in Westafrika dank Mobilfunknetz
Burkina Faso ist wie die meisten afrikanischen Länder von den negativen Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzewellen, heftigen Regenfällen oder Überschwemmungen stark betroffen. Diese stellen für das von der Landwirtschaft abhängige Land eine ernsthafte Bedrohung dar. Jedoch mangelt es an zuverlässigen Messungen und Vorhersagen, um ein angepasstes Wassermanagement zu betreiben. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun mithilfe von Mobilfunkdaten erstmalig hochauflösende Niederschlagskarten in der datenarmen Region erstellt.
„In vielen afrikanischen Regionen mangelt es an zeitnaher Information zur Niederschlagsintensität und somit auch an Frühwarnungen vor Extremereignissen wie Hochwasser“, sagt Christian Chwala vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Wir haben das auch in Afrika gut ausgebaute Mobilfunknetz genutzt, um die benötigten Daten zu sammeln.“ Aus der niederschlagsbedingten Abschwächung der Funkverbindung zwischen den Mobilfunkmasten konnten die Klimaforschenden die ersten zeitlich hoch aufgelösten Regenkarten für die Region um die Hauptstadt von Burkina Faso, Ouagadougou, erstellen.
Im Vergleich zu dem einzigen vorhandenen Regenmesser zeigten die neuen Karten eine hohe Übereinstimmung von über 95 Prozent. Herkömmliche Satellitenmessungen hingegen lieferten keine vergleichbaren Ergebnisse. „Die Karten bieten eine noch nie dagewesene Möglichkeit, Niederschläge in dieser datenarmen Region sowohl räumlich als auch zeitlich zu untersuchen. Sie können als Input für eine Vielzahl hydrometeorologischer Anwendungen dienen, von Hochwasserwarnsystemen bis hin zur Optimierung des Wassermanagements“, so Chwala.
swi, 23.11.2023