Der diesjährige Otto-Lehmann-Preis geht an einen jungen Wissenschaftler des College of Optics and Photonics der University of Central Florida. Der Preisträger Zhibing Ge, Ph.D. hat ein völlig neues, realistisches Simulationsverfahren für komplexe LCD-Konfigurationen entwickelt. Die Anwendung dieser Methode ermöglicht es, neue Flüssigkristallanzeigen mit großem Blickwinkelbereich, hohem Kontrast und großer Bildhelligkeit zu bauen. Die Ergebnisse von Ge’s Arbeit werden bereits in der Industrie für mobile LCD-Anwendungen eingesetzt.
Die Verleihung des Otto-Lehmann-Preises findet statt am Freitag, 31. Oktober, 11.30 Uhr, im Dürerzimmer des Gastdozentenhauses (Universität Karlsruhe), Engesserstr. 3. Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen.
Neben seinen Arbeiten an den Flüssigkristallen hat Ge das seinem Simulationsverfahren zugrunde liegende mathematische Modell auch auf die Simulation anderer optoelektronischer Systeme angewendet. Er entwickelte ein neues Ansteuerverfahren für laserbasierte Lichtmodulatoren, das scharf umrissene Konturen erzeugt und Streueffekte vermeidet.
Zhibing Ge hat bisher insgesamt 22 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften, sieben Konferenzbeiträge, einen Buchbeitrag sowie zehn Patentanmeldungen vorzuweisen und hat mehrere Preise wie beispielsweise den 2006 IEEE Laser & Electro-Optics Society Graduate Fellowship Award erhalten.
Der diesjährige Otto-Lehmann-Preisträger studierte an der Zhejiang University, Hangzhou, P. R. China und an der University of Central Florida, Orlando. In Florida promovierte er 2007 mit Auszeichnung („High Performance Liquid Cristal Display and Beam Steering Devices“).
Den Otto-Lehmann-Preis verleiht die Universität Karlsruhe gemeinsam mit der Otto-Lehmann-Stiftung zum zehnten Mal. Er zeichnet herausragende Arbeiten junger Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Flüssigkristalle sowie ihrer technischen Anwendungen aus und ist mit 10 000 Euro dotiert.
Der Wissenschaftler Otto Lehmann
Otto Lehman (1855-1922)
Foto: Universitätsarchiv Karlsruhe
Otto Lehmann war von 1889 bis 1922 Ordinarius für Physik an der Fridericiana. Pionierarbeit leistete er bei der Erforschung von Flüssigkristallen, die ihn international bekannt machten. Darüber hinaus hatte Lehmann mit der Entwicklung des Kristallisationsmikroskops maßgeblich Anteil am Fortschritt der wissenschaftlichen Mikroskopie. Flüssigkristallanzeigen sind heute in zahlreichen Anwendungen zu finden. Erst diese flache Bildschirmtechnik ermöglichte beispielsweise den Laptop. Auch bei Monitoren, in Automobil-Navigationssystemen und Haushaltsgeräten kommen immer häufiger Flüssigkristallbildschirme zum Einsatz.
Die Otto-Lehmann-Stiftung wurde im August 1997 von den beiden Professoren Peter M. Knoll und Dieter A. Mlynski als Stifter gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Universität Karlsruhe (TH), Professor Sigmar Wittig, sowie weiteren Zustiftern gegründet.
Das Programm der Preisverleihung:
Begrüßung und Vorstellung des Preisträgers
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Becker,
Prorektor der Universität Karlsruhe (TH)
Vorstellung der Otto-Lehman-Stiftung
Prof. Dr.-Ing. Peter M. Knoll,
Vorsitzender der Otto-Lehmann-Stiftung
Verleihung des Preises
Kurzvortrag des Preisträgers
Zhibing Ge, Ph.D.,
College of Optics and Photonics/CREOL
University of Central Florida, USA
“High Performance Liquid Crystal Display and Beam Steering Devices”
Im Anschluss: Empfang im Kaminzimmer des Gastdozentenhauses „Heinrich Hertz“
Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.