Hipplers Ziel für die kommende Amtszeit ist, „mit KIT auf internationaler Bühne wettbewerbsfähig zu sein. Mittelfristig legen wir es darauf an, mit der ETH Zürich auf gleicher Augenhöhe zu sein, langfristig mit dem Namensvetter MIT in den USA. Um international vorne dabei zu sein, müssen wir uns richtig aufstellen – denn die Konkurrenz, beispielsweise in Singapur, Hongkong, Korea und Taiwan schläft nicht.“ Im Rückblick auf seine ereignisreiche erste Amtsperiode denkt Hippler vor allem an den Kraftakt, binnen kürzester Zeit aus der ursprünglich sehr vorsichtigen Antragsskizze in der Exzellenzinitiative das gewagte und für Deutschland neuartige Konzept des KIT zu erarbeiten. Dass die Umsetzung der Fusion zwischen Forschungszentrum und Universität voraussichtlich bereits bis Mitte 2009 erfolgen soll, bedeute, „dass wir die Politik überzeugt haben“, so Rektor Hippler.
Prof. Dr. sc. tech. Horst Hippler, 62, ist seit 1993 Ordinarius für Molekulare Physikalische Chemie der Universität Karlsruhe. Er ist Präsident von TU9, der neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland, stellvertretender Sprecher der Vollversammlung der Universitäten in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Mitglied des Hochschulrates der Deutsch-Französischen Hochschule.
Nach dem Diplomstudium der Physik in Göttingen promovierte er an der Ecole Polytechnique Fédérale (EPFL) in Lausanne/Schweiz. Hippler arbeitete am IBM-Research Laboratory in den USA und als wissenschaftlicher Assistent und Teilprojektleiter in einem Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universität Göttingen, wo er 1988 habilitierte. Im Oktober 1993 bekam er einen Ruf an die Fakultät für Chemie der Universität Karlsruhe. Von 1995 bis 1999 war Hippler Studiendekan der Fakultät Chemie, von 2000 bis 2002 Prorektor für Forschung. Er war Mitinitiator des bundesweit ersten DFG-Centrums für Funktionelle Nanostrukturen. Hippler ist verheiratet und hat eine Tochter.
Wahlverfahren: Der Rektor der Universität Karlsruhe wurde erstmals nach einem neuen Verfahren gewählt, bedingt durch eine Gesetzesänderung im Landeshochschulgesetz (LHG). Bei der letzten Wahl im Jahr 2002 wählte der Senat den Rektor. Die neuen Bestimmungen sehen eine Wahl durch den Universitätsrat und eine Bestätigung durch den Senat vor. Im Herbst letzten Jahres bildete der Vorsitzende des Universitätsrates einen Auswahlausschuss. Nach der öffentlichen Ausschreibung der Stelle erarbeitete der Ausschuss einen Wahlvorschlag. Die Wahl von Prof. Hippler im Universitätsrat am 17. März erfolgte in geheimer Wahl und wurde am 21. April durch den Senat bestätigt. Für die Wahl im Universitätsrat ist die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder notwendig, für die Bestätigung im Senat die einfache Mehrheit der abstimmenden Senatsmitglieder.
Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.
lg, 21.04.2008