Presseinformation 035/2009

Technik in Fiktionen und Diskursen

Ringvorlesung beleuchtet vom 6. Mai an Wechselbeziehungen zwischen Kultur und Technik
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Das Verhältnis von Technik und Kultur ist Thema einer Ringvorlesung am KIT
(Foto: photocase.de)

Die Wechselbeziehungen zwischen Kultur und Technik spielen eine wichtige Rolle in Forschung und Lehre am Karlsruher Institut für Technologie. Mit der Ringvorlesung „Technikfiktionen – Technikdiskurse“ beteiligt das KIT die Öffentlichkeit an dieser Diskussion: Die Veranstaltungsreihe am Institut für Literaturwissenschaft behandelt die Frage nach der Rolle der Technik in fiktionalen Texten und diskursiven Darstellungen aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen. Sie beginnt am 6. Mai.

Die Bandbreite ist groß: Einen Schwerpunkt bilden Untersuchungen zum Thema aus der Sicht der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft sowie der Technikgeschichte. Dabei geht es um Phantasien des Technikkrieges vor 1914 ebenso wie um die Popularisierung von Technik in Kulturzeitschriften. Daneben stellen sich Disziplinen vor, die sich mit der Vermittlung technisch-wissenschaftlichen Fachwissens und mit der Technikfolgenabschätzung befassen. Die Vorträge kreisen zum Beispiel um technikutopisches Denken oder um Technikdiskurse im Hochwasserschutz.

Eine Arbeitsgruppe am Institut für Literaturwissenschaft hat die Reihe angestoßen. Sie widmet sich insbesondere dem Bereich „Kultur und Technik", der Teil des geplanten KIT-Schwerpunkts „Mensch und Technik“ ist. Ihr gehören Vertreter angrenzender Disziplinen wie der Technikphilosophie an, aber auch die Technikwissenschaftlerin Dr. Charlotte Kämpf. So zeigten Arbeitsgruppe und Ringvorlesung Beispiele für Vernetzungen auf, die zwischen Geistes und Sozialwissenschaften auf der einen sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften auf der anderen Seite möglich seien, erklärt Dr. Stefan Scherer vom Institut für Literaturwissenschaft. Zwar seien disziplinäre Grenzen nicht ohne weiteres zu überschreiten – ein Literaturwissenschaftler etwa könne sich nur bedingt zu technischen Fragen äußern: „Immerhin kann er aber zum Beispiel die Folgen von Technik in der Lebenswelt untersuchen, insoweit sie von den Fiktionen in literarischen Texten durchgespielt werden.“

Die Termine:

Redtenbacher-Hörsaal (Geb. 10.91, Engelbert-Arnold-Straße 4), jeweils mittwochs, 18 bis 19:30 Uhr

6. Mai: Dr. Kurt Möser (Universität Karlsruhe, Technikmuseum Mannheim), Phantasien des Technikkrieges vor 1914

13. Mai: Professor Andreas Böhn (Universität Karlsruhe, Institut für Literaturwissenschaft): Mediennostalgie als Techniknostalgie

20. Mai: Professor Rainer Leng (Universität Stuttgart, Historisches Institut), Magie und Maschinen. Aspekte spätmittelalterlicher Kriegsbücher

27. Mai: Dr. Charlotte Kämpf (Universität Karlsruhe, Institut für Wasser und Gewässerentwicklung), Inter- und transdisziplinäre Technikdiskurse im Hochwasserschutz

3. Juni: Dr. Stefan Scherer (Universität Karlsruhe, Institut für Literaturwissenschaft), Kulturzeitschriften und ihre Text-Gattungen zur Popularisierung von Technik

10. Juni: Professor Armin Grunwald (Universität Karlsruhe, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse), Technikutopisches Denken. Neue Formen gegenwärtiger Technikdebatten

17. Juni: Professor Burkhardt Krause / Simone Finkele (Universität Karlsruhe, Institut für Literaturwissenschaft), Automaten und ihre Konstruktion in der hochmittelalterlichen Dichtung

24. Juni: Dr. Mathias Herweg / Dr. Ralf Schneider (Universität Karlsruhe, Institut für Literaturwissenschaft / Studienzentrum Multimedia), Enzyklopädien, Weltbücher und Weltbilder. Vernetztes Wissen vom Mittelalter bis zur Gegenwart

8. Juli: Professor Ralph Pordzik (Universität Würzburg, Neuphilologisches Institut / Anglistik und Amerikanistik), Die Befreiung des anthropozentrischen Denkens: Der Mensch und das ‚Andere’ der Technik im angloamerikanischen utopischen Roman

22. Juli: Professor Uwe Japp (Universität Karlsruhe, Institut für Literaturwissenschaft), Technikentwürfe in Romanen des 20. Jahrhunderts

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.

ele, 23.04.2009
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