Presseinformation 097/2009

Ausgezeichnete Flüssigkristall-Forschung

Der diesjährige Otto-Lehmann-Preis geht an die chinesische Laser-Expertin Ph. D. Ying Zhou
Die Otto-Lehmann-Preisträgerin Ying Zhou
Leistete einen bedeutenden Beitrag zur photonischen Lasertechnik: Die Otto-Lehmann-Preisträgerin Ying Zhou. (Foto: privat)

Am Freitag, 11.09., vergibt die Otto-Lehmann Stiftung zusammen mit dem KIT den mit 5000 Euro dotierten Otto-Lehmann-Preis. Die zum elften Mal verliehene Auszeichnung für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Flüssigkristalle geht an die Chinesin Ying Zhou. Die junge Wissenschaftlerin überzeugte die Jury mit ihrer am College of Optics and Photonics der University of Central Florida vorgelegten Doktorarbeit zur Simulation photonischer Flüssigkristall-Laser, die in der optischen Telekommunikation zum Einsatz kommen.

Ihre Auszeichnung nimmt Zhou am Freitag, 11.09., im Dürersaal des Gastdozentenhauses am KIT-Campus Süd, Engesserstraße. 3, um 11:30 Uhr entgegen. Journalistinnen und Journalisten sind dazu herzlich eingeladen.

In Ihrer Dissertation „Cholestric Liquid Crystal Photonic Crystal Lasers and Photonic Devices“ simulierte die chinesische Forscherin flüssigkristall-basierte photonische Laser. Diese Laser-Technologie kommt in der optischen Telekommunikation, beispielsweise bei Hochgeschwindigkeits-Glasfaserkabeln zum Einsatz. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind so genannte Festkörperlaser, die die Industrie zur präzisen Materialbearbeitung einsetzt. Mit Hilfe der neuen Simulationsergebnisse konnte Zhou zeigen, dass sich der Wirkungsgrad solcher photonischer Laser erheblich steigern lässt. Damit, so die Jury, habe die Forscherin einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen und technischen Entwicklung von Flüssigkristallen geleistet.

Die Preisträgerin hat bereits in jungen Jahren zahlreiche Veröffentlichungen in physikalischen Fachzeitschriften vorzuweisen, für die sie heute als wissenschaftliche Rezensentin tätig ist. Ihre Forschungsarbeiten, die sie auch auf internationalen Symposien präsentierte, wurden mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem New Focus / Bookham Award der Optical Society of America (2007). Ihrem Studium an der chinesischen Zhejiang University in Optical Engineering folgte ein zweiter Masterabschluss am College of Optics and Photonics der University of Central Florida in Orlando, wo sie 2008 auch mit Auszeichnung promovierte.

Flüssigkristall-Pionier Otto Lehmann
Mit der Auszeichnung für junge Wissenschaftler erinnert die Stiftung an ihren Namensgeber, den Wissenschaftler Otto Lehmann, 1889 bis 1922 Ordinarius für Physik an der Fridericiana. Lehmann leistete Pionierarbeit bei der Erforschung von Flüssigkristallen, die ihn international bekannt machten. Darüber hinaus hatte Lehmann mit der Entwicklung des Kristallisationsmikroskops maßgeblich Anteil am Fortschritt der wissenschaftlichen Mikroskopie. Heute sind Flüssigkristallanzeigen fester Bestandteil unseres elektronischen Alltags. Die flache Bildschirmtechnik kommt beispielsweise in Laptops und Navigationssystemen aber auch in modernen Fernsehgeräten zum Einsatz.

Otto Lehmann

Otto Lehmann (1855-1922)

Foto: Universitätsarchiv Karlsruhe


Die Professoren Dieter Mlynski und Peter Knoll vom Institut für Theoretische Elektrotechnik und Systemoptimierung (ITE) der Universität Karlsruhe gründeten im August 1997 die Otto-Lehmann-Stiftung gemeinsam mit dem damaligen Rektor, Professor Sigmar Wittig, sowie weiteren Zustiftern.





Das Programm der Preisverleihung:

Begrüßung und Vorstellung der Preisträgerin
Prof. Dr. Norbert Henze
Prorektor der Universität Karlsruhe (TH)

Vorstellung der Otto-Lehmann-Stiftung
Prof. Dr. Ing. Peter M. Knoll,
Vorsitzender der Otto-Lehmann-Stiftung

Verleihung des Preises

Kurzvortrag der Preisträgerin
Ying Zhou, Ph.D.
College of Optics and Photonics/CREOL
University of Central Florida
„Cholesteric Liquid Crystal Photonic
Crystal Lasers and Photonic Devices“

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

jm, 09.09.2009
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