Gestern Abend haben Studierende im Rahmen ihrer Protestaktionen einige Forderungen an das Karlsruher Institut für Technologie – KIT gerichtet. In seiner heutigen Sitzung hat das Präsidium den Antrag diskutiert: es steht den Anliegen in weiten Teilen positiv gegenüber.
In ihrer Protestversammlung gestern Abend haben Studierende des KIT ihre Forderungen formuliert und das Präsdium des KIT um eine Stellungnahme gebeten. In der heutigen Präsidiumssitzung wurden die Themen mit folgendem Ergebnis diskutiert.
Thema Studiengebühren:
KIT will und muss für die Lehre noch deutlich mehr tun. Aufgrund der allgemeinen Finanzsituation und der knappen vom Land zugewiesenen Mittel sind Studiengebühren derzeit der effektivste Weg, der zu einer merklich verbesserten Lehre führt. Eine Abschaffung der Studiengebühren würde den gerade erst begonnenen Verbesserungsprozess stoppen bzw. rückgängig machen und kann deshalb vom Präsidium nicht gutgeheißen werden. Allerdings muss zur Abfederung sozialer Benachteiligungen ein geeignetes Stipendiensystem auf- bzw. ausgebaut werden, das neben Leistungsgesichtspunkten insbesondere auch soziale Kriterien berücksichtigt. „Die Überlegungen des Bundes zur Erhöhung des BAföG begrüßen wir nachdrücklich“, sagt KIT-Präsident Professor Eberhard Umbach.
Thema Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft:
Die Studierenden fordern die Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft. Hierzu hat der Senat der damaligen Universität bereits im Februar 2008 Stellung bezogen und diesen Antrag unterstützt. Das KIT Präsidium sieht keinen Anlass, den damaligen Senatsbeschluss zu verändern.
Thema Bachelor-Masterausbildung:
Das Präsidium des KIT unterstützt nachdrücklich die Anpassung des BA-/MA-Systems an die ursprünglichen Ziele der Umstellung unter Beibehaltung der Qualitätsstandards des deutschen Diploms. Der kommissarische Bereichsvorstand für Lehre, Professor Jürgen Becker, setzt sich für „eine höchstmögliche Flexibilisierung und Lockerung des kleinteiligen modularen Aufbaus der Bachelor-/Masterstudiengänge“ ein. Der Übergang vom Bachelor-Abschluss in den Master-Studiengang wird nicht mit einer festen Quote verbunden. Das KIT wird sich sehr darum bemühen, dass die BA-/MA-Studiengänge für die Studierenden „besser studierbar“ werden.
Thema Situation der Geistes- und Sozialwissenschaften:
Die Geistes- und Sozialwissenschaften sind für das KIT von zentraler Bedeutung. Dies hat Präsident Professor Horst Hippler in seiner Rede im Rahmen der Akademischen Jahresfeier am 7. Novermber 2009 betont: „Eine starke technisch-ingenieurwissenschaftliche Ausprägung ist charakteristisch für KIT. Darüber hinaus haben auch die Geistes- und Sozialwissenschaften immer einen wichtigen Platz in Karlsruhe gehabt und werden diesen auch weiterhin haben.“ Das KIT hat die Fakultät in jüngster Vergangenheit verstärkt und bestärkt die Verbindungen zwischen den Geistes-/Sozialwissenschaften und den Technik-/Naturwissenschaften. So wurde zwischenzeitlich der Schwerpunkt „Mensch und Technik“ eingerichtet, und auch im KIT-Zentrum „Energie“ wird das Thema Energieakzeptanz unter diesem Gesichtspunkt erforscht.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.
Kommissarischer Bereichsvorstand für Lehre Prof. Jürgen Becker im besetzten Hörsaal (Foto: Michael Kaufmann)
zk, 18.11.2009
Kontakt:
Christian Könemann
Pressesprecher
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
christian koenemann ∂ kit edu
Das Foto kann in der höchsten uns vorliegenden Qualität angefordert werden unter:
presse oder +49 721 608-41105. ∂ kit edu
Die Presseinformation steht auch als PDF-Datei zur Verfügung.
presse oder +49 721 608-41105. ∂ kit edu
Die Presseinformation steht auch als PDF-Datei zur Verfügung.