Wie kann Europa ein sinnvolles Konzept zur Steuerung von Migration erarbeiten? Dieser Frage widmet sich die Grünen-Europaabgeordnete Barbara Lochbihler in ihrem Vortrag „Brücken nach Europa – Herausforderungen für eine europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik“ am KIT. Das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des KIT präsentiert den Vortrag im Rahmen der Jean Monnet Keynote Lecture am Dienstag, 30. Juni, um 18 Uhr im Karlsruher Audimax (Straße am Forum 1, Gebäude 30.95).
Barbara Lochbihler verbindet die Politik auf Europaebene mit dem Einsatz für eine einheitliche, an Menschenrechten orientierte EU-Außenpolitik. Ihrer Auffassung nach ist ein werteorientiertes Verhal-ten der EU entscheidend, um auch in Zeiten globaler Krisen weltweit gültige Regeln zu entwickeln, welche die natürlichen Lebensgrund-lagen schützen und die Interessen der Schwächeren vertreten. Eu-ropa müsse sich aus politischen, juristischen und moralischen Gründen den Herausforderungen des Flüchtlingsschutzes aktiv stellen, um das Sterben an den EU-Außengrenzen zu beenden, fordert die Politikerin. In ihrem Vortrag erörtert sie, welche Funktion Migration besitzt und wie Europa ein sinnvolles Konzept zu ihrer Steuerung erarbeiten kann, das über eine reine Festungspolitik hi-nausgeht.
Die 1959 in Ronsberg/Allgäu geborene Barbara Lochbihler war von 1992 bis 1999 als Generalsekretärin der Women's International League for Peace and Freedom in Genf tätig. Von 1999 bis 2009 wirkte sie als Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Bei der Europawahl am 7. Juni dieses Jahres wurde sie als Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen ins Europapar-lament gewählt.
Die Veranstaltung mit freiem Eintritt richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit.
Das ZAK organisiert den Vortrag „Brücken nach Europa“ in Koope-ration mit der Karlsruher Universitätsgesellschaft und der Heinrich-Hertz-Gesellschaft. Bei dem Vortrag handelt es sich um die einmal im Semester veranstaltete Jean Monnet Keynote Lecture als Teil des von der Europäischen Kommission geförderten Jean Monnet Teaching Moduls „Europäische Integration und Identität“ am ZAK.
Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.