Zu seinen bekanntesten Bauwerken im Südwesten Deutschlands zählt der Stuttgarter Fernsehturm: Zum 100. Geburtstag des Bauingenieurs Fritz Leonhardt zeigt das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) des KIT vom 13. Juni bis 26. Juli in Stuttgart eine Retrospektive. Medienvertreter lädt das saai schon vor der Eröffnung zu einer Pressekonferenz mit Besichtigung der Ausstellung ein: am Freitag, 12. Juni, um 11 Uhr im LBBW-Forum, Hauptbahnhof 2, in Stuttgart.
Fritz Leonhardt selbst bezeichnete den Brückenbau als seine große Leidenschaft, die „ein Leben lang jung bleibt und begeistert“. Mehr als 30 Neuerungen gehen hier auf ihn und seine Mitarbeiter zurück. So setzten sie nach dem Zweiten Weltkrieg die Spannbetonweise in Deutschland durch, weltweit bauen Ingenieure nach dem von ihnen entwickelten Taktschiebeverfahen. Unter Leonhardts Leitung entstanden beispielsweise die Köln-Deutzer-Brücke (1946-1948) und die Düsseldorfer Nordbrücke (193-1957). Mit dem Stuttgarter Fernsehturm (1953-1956) löste eine Stahlbetonröhre die bis dahin üblichen Stahlgittermasten ab – der schlanke Turm wurde international zum Vorbild. Das Büro Leonhardt und Andrä baute in den folgenden Jahren eine Reihe weiterer Türme in ganz Deutschland.
In der Retrospektive „Die Kunst des Konstruierens“ zeigt das saai im Stuttgarter LBBW-Forum nun Exponate aus dem Nachlass Leonhardts: persönliche Gegenstände zur Biographie sowie Fotografien und Pläne seiner Bauwerke. Leihgaben ergänzen das Material des saai. Filmanimationen, originale Bauteile und 20 eigens gebaute Architekturmodelle veranschaulichen die Arbeit des Bauingenieurs. Die Ausstellung läuft vom 13. Juni bis 26. Juli, sie täglich von zehn bis 20 Uhr geöffnet. Bei der Pressekonferenz am 12. Juni führen die Kuratorin Christiane Weber und Projektleiter Joachim Kleinmanns vom saai durch die Ausstellung.
Medienvertreterinnen und -vertreter können sich per E-Mail zur Pressekonferenz anmelden.
Nähere Informationen zur Ausstellung.
Zur Person Fritz Leonhardt
Fritz Leonhardt (1909-1999)
1909 geboren, studierte Leonhardt von 1927 bis 1931 Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Stuttgart, an der er auch promovierte. In den Jahren 1934/1935 arbeitete er im Brückenbüro der Reichsautobahnen in Stuttgart, dann im Reichsverkehrsministerium in Berlin. In den 1940-er Jahren war er Berater und Leiter verschiedener Ingenieurbüros unter anderem in Berlin, München und Stuttgart, 1953 gründete er das Ingenieurbüro Leonhardt und Andrä in Stuttgart. Fritz Leonhardt war von 1958 bis 1974 Professor für Massivbau an der TH Stuttgart, von 1967 bis 1969 war er Rektor. Er starb 1999 in Stuttgart.
Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.