Presseinformation 066/2010

Langfristig sicher und wirtschaftlich

KIT und Kernkraftwerksbetreiber legen gemeinsame Projekte für den Kompetenzerhalt in der Kerntechnik auf
In der Quench-Anlage des Karlsruher Instituts für Technologie werden Versuche zur Sicherheit kerntechnischer Anlagen durchgeführt. (Foto: KIT)
In der Quench-Anlage des Karlsruher Instituts für Technologie werden Versuche zur Sicherheit kerntechnischer Anlagen durchgeführt. (Foto: KIT)

Die vier großen deutschen Kernkraftwerksbetreiber E.ON Kernkraft, RWE Power, EnBW Kernkraft und Vattenfall Europe Nuclear Energy intensivieren ihre Aktivitäten zum Erhalt und  Ausbau der kerntechnischen Kompetenzen an Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Dabei wollen sie deutschlandweit acht Forschungsprojekte fördern, davon alleine drei am Karlsruher Institut für Technologie. Im Mittelpunkt stehen Fragestellungen zu den in Betrieb befindlichen Kernkraftwerken.

In Deutschland werden weiterhin hohe Ansprüche an die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen gestellt. Das hierfür notwendige Fachpersonal und Fachwissen müssen erhalten und ausgebaut werden. Der Kompetenzerhalt in der Kerntechnik stellt Forschungseinrichtungen, Universitäten, die Industrie und den Staat vor große gemeinsame Herausforderungen.

„Dabei ist die Ausbildung von geeignetem wissenschaftlich-technischem Nachwuchs in ausreichender Zahl der entscheidende Faktor für den langfristigen Know-how-Erhalt“, stellt Dr. Peter Fritz, für die Energieforschung zuständiges Präsidiumsmitglied im Karlsruher Institut für Technologie, fest. „Um junge Wissenschaftler, Techniker oder Ingenieure für dieses Fachgebiet zu begeistern, benötigen wir spannende Forschungsprojekte, die auch international konkurrenzfähig sind.“

Die deutschen Kernkraftwerksbetreiber unterstützen deshalb in den nächsten fünf Jahren drei Forschungsprojekte mit einem Betrag von 3,68 Mio Euro. Die drei Projekte beschäftigen sich mit Analysen des Anlagenverhaltens bei Auslegungs- und auslegungsüberschreitenden Störfällen.


In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen: Das KIT-Zentrum Energie vereint grundlegende und angewandte Forschung zu allen relevanten Energieformen für Industrie, Haushalt, Dienstleistungen und Mobilität. In die ganzheitliche Betrachtung des Energiekreislaufs sind Umwandlungsprozesse und Energieeffizienz mit einbezogen. Das KIT-Zentrum Energie verbindet exzellente technik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissenschaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

jh, 02.06.2010
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