Welche genauen Vorstellungen haben die Europäer von ihren unmittelbaren Nachbarn am Mittelmeer und deren Kultur? Wie wird die Europäische Union im Gegenzug von den Einwohnern der südlichen Anrainer gesehen? Der „Report on EuroMed Intercultural Trends“ der Anna-Lindh-Stiftung gibt Aufschluss darüber. Die Ergebnisse werden auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion am 20. September, 19 Uhr, im Karlsruher Schloss (Gartensaal) vorgestellt.
Im Vorfeld der Diskussion findet am 20. September um 17.30 Uhr das Pressegespräch im Karlsruher Schloss (ebenfalls Gartensaal) statt. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Internationalen Forums des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT, in Kooperation mit dem deutschen Anna-Lindh-Netzwerk und der Stadt Karlsruhe organisiert.
Um Informationen über gegenseitige Vorurteile und Klischeevorstellungen zu erhalten, befragte das renommierte Gallup Institut im Auftrag der Anna-Lindh-Stiftung rund 13.000 Bewohner in 13 Staaten, darunter Deutschland, zu deren Vorstellungen über die jeweils andere Kultur. Die Ergebnisse des Reports werden am 20. September erstmalig bundesweit veröffentlicht.
Als Experten für die Podiumsdiskussion sind Gianluca Solera, Netzwerkkoordinator der Anna-Lindh-Stiftung, Dr. Sonja Hegasy, Vizedirektorin des Zentrums Moderner Orient Berlin sowie Ayse Özbabacan, Mitarbeiterin der Stabsstelle für Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart und Koordinatorin des Europäischen Städtenetzwerks „Cities for Local Integration Policies for Migrants“ geladen. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion stehen die Themen „Migration und interkultereller Dialog“, „Islam, der Westen und die Moderne“ oder „Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Wertesystem“. Diese Themen sind vor dem Hintergrund der kontroversen Debatte um Migration und Integration besonders aktuell.
Die Anna-Lindh-Stiftung, benannt nach der ermordeten schwedischen Politikerin, zielt auf die Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen den Ländern der Europäischen Union und den übrigen Anrainerstaaten des Mittelmeeres. Die Stiftung ist als Netzwerk aufgebaut, in dem mittlerweile weit über 3000 Institutionen in 43 Mitgliedstaaten zusammengeschlossen sind. Das deutsche Netzwerk, derzeit koordiniert vom Goethe-Institut und dem Projektbüro „radius of art“, umfasst etwa 120 Mitgliedsinstitutionen. Seit 2006 ist auch das ZAK am KIT Teil des Netzwerks.
Das Pressegespräch und die Podiumsdiskussion sind Bestandteile des 12. Netzwerktreffens der Anna-Lindh Stiftung Deutschland, welches das ZAK in Kooperation mit dem Projektbüro „radius of art“ Kiel und dem Goethe-Institut München vom 19. bis 21. September 2010 in Karlsruhe ausrichtet.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.