Im ZKM | Medienmuseum ist mit dem „Zuse Z22“, Seriennummer 13, der älteste noch voll funktionsfähige und originalgetreu erhaltene Röhrenrechner der Welt zu sehen. Ihr Entwickler, der Informatikpionier Konrad Zuse, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Die Fakultät für Informatik des KIT und das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie nehmen das Jubiläum zum Anlass, die „Faszination Informatik“ am 3. Oktober von 11 bis 18 Uhr in einer Ausstellung und begleitenden Vorträgen zu beleuchten. Im Zentrum steht die Frage nach der Nützlichkeit der Rechnertechnologien im Alltag.
Die Faszination der Informatik liegt in ihrer Breite und Vielseitigkeit. Informatik ist überall und keine Industrie, keine Wissenschaft kommt ohne sie aus. Mit Hilfe von Informatik kommt Musik auf das Handy, Geld aus dem Automaten, Informationen aus dem Internet, Flugzeuge ans Ziel, Röntgenbilder auf den Bildschirm des Arztes, werden Roboter für die Industrie entwickelt, Torchancen berechnet und Musik herunter geladen. Die Vielseitigkeit des Fachgebietes demonstriert die Fakultät für Informatik des KIT beim Familientag am ZKM.
In einer Ausstellung auf dem ZKM_Museumsbalkon stellen Informatiker/innen die Projekte vor, an denen Sie aktuell arbeiten. Themen sind unter anderem moderne Routenplanungsverfahren, kohlen-dioxid-reduzierte Elektromobilität, die Entwicklung von Computerspielen oder die sichere Verschlüsselung von Daten. Der humanoide Serviceroboter ARMAR III demonstriert darüber hinaus, wie intelligente Technologien den Menschen zukünftig im Alltag unterstützen könnten.
Im ZKM_Medientheater stellt Professor Horst Zuse das Werk seines Vaters Konrad Zuse in vielen Fotos und Videos aus den 50er Jahren vor. Ein weiterer Vortrag widmet sich der Omnipräsenz der Computergrafik in unserem Alltag und erklärt an einigen Beispielen, welche aufwendigen Berechnungen hinter den Bildern in Kinofilmen oder Computerspielen stecken, die von der Realität kaum mehr zu unterscheiden sind. Neben diesen Veranstaltungen für Erwachsene finden auch zwei Vorträge aus dem Programm der KIT-Kinder-Uni statt.
Die Entwicklung der Rechnertechnologie, die mit Konrad Zuse ihren Anfang fand, ist Thema der Führungen des Karlsruher Informatikprofessors Wolfgang Karl, der die Kooperation mit dem ZKM als Vorsitzender der Konrad-Zuse Gesellschaft initiierte. „1941 hat Konrad Zuse als Erster eine programmgesteuerte digitale Rechenmaschine mit Merkmalen eines Computers, wie wir ihn heute kennen, auf eine geniale Art und Weise zum Laufen gebracht. Er stand damit am Anfang einer epochalen Entwicklung“, so Karl. „Im Rahmen des Familientages wollen wir den Blick aber nicht nur auf den Ursprung des Computers werfen, sondern vor allem auf die Gegenwart und Zukunft der Informatik“.
Faszination Informatik – Zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse
im Rahmen des Familientages „We are family!“ am ZKM | Karlsruhe,
3. Oktober 2010, 11 bis 18 Uhr
Programm
Vorträge im ZKM_Medientheater
14:00 Uhr KIT-Kinder-Uni: Von der Natur lernen,
für 8–12-Jährige, Dr. Sanaz Mostaghim
15:00 Uhr KIT-Kinder-Uni: Wie Dinosaurier wieder
laufen lernen und andere Geheimnisse im
Computer, für 8–12-Jährige,
Prof. Dr. Ralf Reussner
16:00 Uhr Ursprung des Computers,
Prof. Dr. Horst Zuse
17:00 Uhr Computergrafik? Überall!,
Prof. Dr. Carsten Dachsbacher
Ausstellung auf dem ZKM_Museumsbalkon
von 11:00 bis 18:00 Uhr
- MeRegioMobil – Energiekonzepte der Zukunft
- Der schnellste Weg von A nach B: Routenplaner
- SESAM-labim! Strom erzeugen und Verträge schließen in einer Modellstadt
- Der Humanoide Roboter „ARMAR III“
- Einer von uns? - Ein kryptographisches Spiel, Film
- Homo Ludens - Der spielende Mensch
Führungen
Zur Entwicklung der Rechnertechnologie,
Prof. Dr. Wolfgang Karl,
Führungen um 11:30 Uhr, 12:30 Uhr und 13:30 Uhr,
Treffpunkt und Anmeldung am Führungsstand im ZKM_Foyer
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.