Wichtige Felder ihrer künftigen Zusammenarbeit haben Vertreter des KIT-Zentrums Klima und Umwelt und der Stadt Karlsruhe in einem Workshop diskutiert. Gemeinsam wollen sie die Bürgerinnen und Bürger für Klimafragen sensibilisieren und neue Projekte entwickeln. Das Ziel: eine wissenschaftlich fundierte Strategie, mit der die Stadt Karlsruhe den Herausforderungen des Klimawandels begegnet.
Dabei möchte die Stadt das Know-How des KIT auf dem Gebiet der Klima- und Umweltforschung nutzen – zum Beispiel indem Wissenschaftler ihre Forschungserkenntnisse für die Stadt Karlsruhe bereitstellen, genauere Vorhersagen entwickeln und mögliche Probleme ausfindig machen. „Einrichtungen wie das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), das Süddeutsche Klimabüro und das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) liefern genaue Messungen und Vorhersagen und können somit die Stadtverwaltung konzeptionell begleiten, wenn es um Fragen wie Stadtklima und -bepflanzung, die zukünftige Entwicklung der Luftqualität, Extremwettergefahren oder die Trinkwasserversorgung geht“, so der wissenschaftliche Sprecher des Zentrums Klima und Umwelt, Professor Johannes Orphal.
Mehr als 40 Teilnehmer, darunter von der Stadt Bürgermeister Klaus Stapf und Amtsleiter Umwelt- und Arbeitsschutz, Norbert Hacker, sowie vom KIT Professor Orphal und der Programmleiter Klima und Umwelt, Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, beleuchteten Schnittstellen, Kompetenzen und Bedarf, um gemeinsame Zukunftsprojekte zu erarbeiten. Die Expertinnen und Experten diskutierten in kleinen Gruppen, die ihre Ergebnisse anschließend im Plenum vorstellten.
Ein weiteres zentrales Thema war die Biomasse. Auf Basis des derzeit in Karlsruhe entstehenden Biomassekonzepts wollen die Partner Potenzial und Verfügbarkeit der Biomasse in und um Karlsruhe untersuchen. Dabei geht es um ihre mögliche Rolle für die Energieversorgung ebenso wie um die Umweltauswirkungen der Biomassenutzung. Dafür können sich Wissenschaftler und Stadtvertreter zum Beispiel Feldversuche zur Abluftreinigung vorstellen. Zusammenarbeiten wollen Stadt und KIT-Zentrum auch bei den Themen Stadtentwicklung und Flächennutzung – so planen sie eine Börse mit Ansprechpartnern und Kooperationsideen. Diese soll es der Stadt erleichtern, mit konkurrierenden Anforderungen umzugehen, die sich aus Gesetzen zur Stadtentwicklung einerseits und aus dem Umweltrecht andererseits ergeben. Diese Struktur wird zum Beispiel dann hilfreich, wenn zwischen dem Bau von umweltfreundlichen Energieanlagen und der Bewahrung von Grünflächen abgewogen werden muss.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.