Die Helmholtz-Gemeinschaft gibt grünes Licht für die Förderung der Ausgründung von drei neuen Produktideen. Zwei davon stammen aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Ein Stift, der hilft, motorische Schwächen von Schreibanfängern zu erkennen und ein miniaturisierter Biochip für die zellbasierte Bioforschung werden im kommenden Jahr mit jeweils 100.000 Euro gefördert.
Am KIT werden die Ingenieure Dr.-Ing. Hans-Georg Enkler, Dipl.-Ing. Markus Dickerhof und Dipl.-Ing. Benjamin Hessenauer vom Institut für Produktentwicklung gemeinsam mit dem Institut für Materialforschung III und dem Kinderzentrum Maulbronn einen Schreibstift für Kinder, die Schwierigkeiten beim Schreiben haben, zur Marktreife entwickeln. Der Stift ist mit geeigneter Sensorik ausgestattet, um die Bewegungen und Kräfte beim Schreiben zu erfassen. Ärzte und Therapeuten werden damit die individuellen Probleme betroffener Kinder besser diagnostizieren und ihnen gezielter helfen können. In der geplanten Ausgründung „iuvaris“ wollen sie dieses Produkt gemeinsam mit passender Lernsoftware vertreiben.
Das zweite Ausgründungsvorhaben trägt den Namen „Cell Arrays“ und kommt aus dem Institut für Toxikologie und Genetik des KIT: Die Ausgründer Dr. Pavel Levkin und Florian Geyer haben eine Methode entwickelt, um für die Bioforschung neuartige hochdichte Arrays für Mikroproben herzustellen. Damit lassen sich erstmals Kapazitäten von über 50000 (Mikro)proben auf der Größe von Standard-Mikrotiter-Platten erreichen, so dass zum Beispiel das gesamte menschliche Genom auf einem einzigen handtellergroßen Biochip untersucht werden kann. Zeit und Kosten für die Experimente werden damit stark reduziert.
Das dritte Ausgründungsvorhaben, das die Helmholtz-Gemeinschaft fördert, ist ein robustes Aufnahmegerät für Geosignale aus dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.
Der Helmholtz-Enterprise-Fonds stellt den Instituten Mittel zur Verfügung, um in einer Ausgründungsphase zusätzliches Personal zu finanzieren. Dadurch können die Forscher ihr Gründungsvorhaben vorantreiben, ohne dass andere Aufgaben am Institut liegen bleiben. Die Kosten von bis zu 200.000 Euro pro Vorhaben werden durch die Helmholtz-Gemeinschaft und das jeweilige Helmholtz-Zentrum zu gleichen Teilen getragen. Die Förderdauer beträgt ein Jahr.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.