Klima- und Umweltwandel sowie demographische, ökonomische und technische Entwicklungen verändern die Lebensbedingungen auf der Erde wie nie zuvor. Dies wirkt sich auf Verfügbarkeit und Qualität von Wasser, Luft und Nahrung aus. Die Klima- und Umweltforschung steht damit vor großen Herausforderungen. Um ihnen gerecht zu werden, hat das Karlsruher Institut für Technologie das KIT-Zentrum Klima und Umwelt eingerichtet. Am Mittwoch, 20. Januar, geht es mit einer Auftaktveranstaltung offiziell an den Start.
„Gegenwärtig geht es nicht mehr allein darum, die Ursachen von Umweltproblemen zu beseitigen“, erklärt Professor Christoph Kottmeier, Sprecher des Zentrums, „sondern zunehmend auch um die Anpassung an veränderte natürliche sowie vom Menschen geprägte Umweltverhältnisse.“ Um Probleme zu vermeiden, müssten Forscherinnen und Forscher vorrangig die globalen Aspekte in den Blick nehmen; für die Anpassung sei die regionale Skala entscheidend. Um grundlegendes Wissen über Prozesse sowie über klimatische, ökologische und wirtschaftliche Folgen zu erschließen und darauf Strategien der Anpassung aufzubauen, bündelt das KIT-Zentrum Klima und Umwelt Kompetenzen in naturwissenschaftlichen, technischen und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen. Fachübergreifend erarbeiten die Forscherinnen und Forscher auf sieben Feldern Technologien, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern: Atmosphärische Prozesse, Wasserressourcen und Wassermanagement, Prozesse im Untergrund, Technikbedingte Stoffströme, Urbane Systeme, Risiken und Risikomanagement sowie Klimawandel.
Am Zentrum entwickeln 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KIT von fast 30 Instituten innovative und nachhaltige technische Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels und der Umweltveränderung. Die Arbeiten bauen auf den international anerkannten Kompetenzen bei der Erforschung der Atmosphäre, der terrestrischen Hydrosphäre und Biosphäre, der Lithosphäre und der Pedosphäre (Gesteinshülle der Erde und oberste Schicht dieser Gesteinshülle) sowie zu technologischen und sozioökonomischen Systemen auf.
Es bestehen zahlreiche Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen; neue Perspektiven ergeben sich vor allem durch fachübergreifende Kooperationen. Dabei geht es unter anderem um die sichere Speicherung von CO2 in tief liegenden Formationen, um die Entwicklung von Messgeräten und -verfahren, um Beratungsleistungen zum Ausmaß des Klimawandels oder zur Risikobewertung, um numerische Vorhersagemodelle und effiziente Softwarelösungen.
Auftaktveranstaltung des KIT-Zentrums Klima und Umwelt
Mittwoch, 20. Januar, zehn bis 17 Uhr
Aula, Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt, KIT, Campus Nord (Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, Eggenstein-Leopoldshafen)
10:30 Eröffnung und Grußworte
Dr. Peter Fritz, Vizepräsident des KIT
10:45 Klimawandel und Wasser in Baden-Württemberg
Tanja Gönner, Ministerin für Umwelt des Landes Baden-Württemberg
11:15 Die Erde aus dem Weltall – ein Wasserplanet
Dr. Gerhard Thiele, ehemaliger Wissenschaftsastronaut, Leiter der Astronautenabteilung des Europäischen Astronautenzentrums der ESA
13:00 KIT-Zentrum Klima und Umwelt
Professor Christoph Kottmeier, KIT
13:15 Wissenschaftliche Herausforderungen in der Hydrologie
Professor Günter Blöschl, Technische Universität Wien
13:45 Wasserqualität – Ein Problem der Zukunft?
Professor Fritz Frimmel, KIT
14:45 Wassermanagement – Technologische Lösungen: Beispiel Indonesien
Professor Franz Nestmann, KIT
15:15 Klima und Wasser – Regional gekoppelte Modelle
Dr. Harald Kunstmann, KIT
15:45 Wassermanagement im Spannungsfeld der Gesellschaft
Professor Jonos J. Bogardi, Universität Bonn
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Presseinformation 004/2010
Für eine lebenswerte Umwelt
Auftaktveranstaltung des KIT-Zentrums Klima und Umwelt am 20. Januar – Vortrag von Umweltministerin Tanja Gönner zum Klimawandel
Die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern, ist ein Hauptanliegen der Forscherinnen und Forscher am KIT-Zentrum Klima und Umwelt. (Foto: picture alliance/dpa)
ele, 15.01.2010
Kontakt:
Christian Könemann
Pressesprecher
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Kontakt für diese Presseinformation:
Klaus Rümmele
Presse, Kommunikation und Marketing (PKM)
Tel.: +49 721 608-48153
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