Presseinformation 034/2011

Auswirkungen von Katastrophen auf Logistiksysteme

Wissenschaftler und Praktiker entwickeln Strategien für den Ernstfall
Logistikknoten Hamburger Hafen, Container-Terminal Altenwerder (Foto: HHLA)
Logistikknoten Hamburger Hafen, Container-Terminal Altenwerder (Foto: HHLA)

Katastrophen, ob Naturkatastrophen oder Terroranschläge, haben gravierende Folgen für Mensch und Infrastruktur. Ein professioneller Umgang mit solchen Risiken ist nicht zuletzt für eine stark vernetzte Volkswirtschaft wie Deutschland, die von Verkehrswegen und Logistikknoten wie dem Hamburger Hafen abhängt, notwendig. Die Auswirkungen von Katastrophen auf Logistiksysteme untersucht das Projekt „Risikomanagementstrategien in Logistik- und Infrastrukturnetzen“, in dem Wirtschaftswissenschaftler der Technischen Universität Berlin und des KIT mit Praktikern der 4flow AG sowie der Kühne + Nagel (AG & Co.) KG zusammenarbeiten.

Ein dauerhafter Ausfall der Infrastruktur kann die Versorgung der Bevölkerung und der produzierenden Betriebe gefährden, wie das Beispiel der Sperrung der Rheinschifffahrt im Januar 2011 zeigte. Fragen, die im Rahmen des Forschungsprojektes beantwortet werden, sind unter anderem: Welche Auswirkungen haben mögliche Katastrophen und wie geht man mit diesen um? Wie müssen Logistiksysteme aussehen, damit sie für Katastrophen gewappnet sind? Welche Aufgaben kann und soll der Staat leisten, um die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen sicherzustellen?
Im Zentrum des Forschungsvorhabens stehen dabei momentan vorhandene und künftig denkbare Risikomanagementstrategien bei Logistikunternehmen, Infrastrukturbetreibern und staatlichen Institutionen sowie deren Auswirkungen bei bestimmten Katastrophenszenarien. Beispiele für solche Strategien sind die Berücksichtigung möglicher Katastrophenszenarien beim Ausbau von Verkehrsnetzen, die Anpassung von Sicherheitsbeständen oder die Vorhaltung alternativer Lieferketten.   
Im Projekt werden sowohl die volkswirtschaftliche Relevanz als auch die Folgen für einzelne Unternehmen bewertet, um aus den Erkenntnissen praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Strategien abzuleiten. Dazu werden neue logistische Simulationsmodelle entwickelt, mit denen Analysen sowohl auf Unternehmensebene als auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene möglich werden.

Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt. Es wird im Zuge der Bekanntmachung „Sicherung der Warenketten“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung gefördert.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 01.03.2011
Kontakt:

 

Christian Könemann
Pressesprecher
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stellv. Pressesprecherin
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