Presseinformation 157/2011

Korea: spannender Forschungspartner für das KIT

KIT und das Korean Institute of Science and Technology (KIST) bauen eine strategische wissenschaftliche Zusammenarbeit auf
KIT und KIST: Partner beim Thema Biologische Grenzflächen (Foto: privat)
KIT und KIST: Partner beim Thema Biologische Grenzflächen (Foto: privat)

Schwerpunkt der gemeinsamen Forschung des KIT und des Korean Institute of Science and Technology (KIST) ist das Feld Biologische Grenzflächen. Den wissenschaftlichen Austausch gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren, nun wollen die Partner ihn weiter ausbauen: Unter anderem mit Wissenschaftler-Tandems, die gemeinsam an Projekten arbeiten. Kooperationen in weiteren Forschungsgebieten sollen rasch folgen. Vorbereiten wollen das Vertreter beider Seiten bei einem Treffen in dieser Woche in Seoul.   

„Das KIST war das erste koreanische Institut, das sich in Richtung Hightech orientiert und seitdem viele Technologien entwickelt und umgesetzt hat. In der Biologie gehört es zur Weltspitze – das macht es für uns zu einem spannenden Partner in Asien“, sagt Professor Volker Saile, Chief Science Officer am KIT und Leiter der Delegation, die in dieser Woche das KIST und weitere Forschungszentren und Universitäten in Korea besucht. „Das KIST wurde in den 1960er-Jahren als das Institut gegründet, das Korea voranbringen soll – und das ist ihm gelungen.“

Auf dem Gebiet der Biologie aus ingenieurwissenschaftlicher Perspektive ist die Zusammenarbeit etabliert: Ein Memorandum of Understanding unterzeichneten das damalige Forschungszentrum Karlsruhe und das KIST 2003. Enge Verbindungen hat das KIT zudem mit dem in Saarbrücken ansässigen KIST Europe. „Unsere Schnittmenge beim Thema Biologische Grenzflächen ist sehr groß“, so Saile. Nun soll ein Kooperationsvertrag eine noch engere, strategische Zusammenarbeit ermöglichen. 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von KIT und KIST haben sich bereits im Sommer in Zweiergruppen organisiert, die künftig gemeinsam an Projekten arbeiten. „Für Nachwuchsforscherinnen und -forscher wird es attraktiv sein, nach Seoul zu gehen. Die Bedingungen, unter anderem mit sehr gut ausgerüsteten Labors, sind dort ideal“, sagt Professor Saile. Langfristig wollen KIT und KIST die Kooperation schrittweise auch auf andere Gebiete ausweiten, darunter Robotik, Wasserbau sowie Materialwissenschaften.

Spannend für das KIT ist auch die Historie des KIST, das während der 1980er-Jahre ebenfalls gleichzeitig Forschungsinstitut und Universität war. Inzwischen sind beide Teile wieder unabhängig. Gescheitert, so Sailes Einschätzung, sei der Zusammenschluss, weil er eine staatlich vorgegebene „Zwangsverbindung“ war, während beim KIT die gemeinsame Überzeugung beider Partner zur Fusion geführt habe.

Weiterer koreanischer Partner des KIT könnte bereits bald das Daegu Gyeongbuk Institute of Science and Technology (DGIST) werden: 2004 als Forschungszentrum gegründet baut das Institut nun Master- und Doktorandenprogramme auf und nimmt damit Aufgaben einer Universität wahr. Ziel ist hier ein Memorandum of Understanding, um die Erfahrungen des KIT nach Gyeongbuk zu übertragen.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 28.10.2011
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