Wie können Studierende bei wachsenden Leistungsanforderungen angemessen mit Stress umgehen? Der Ratgeber „Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können“ des House of Competence (HoC) am KIT gibt dazu erstmals Disziplinen übergreifend Tipps: auf der Grundlage von Studien und Erfahrungen aus wissenschaftlicher, therapeutischer und medizinischer Sicht. Das Buch stellen die Herausgeber beim Workshop „Studieren nach Bologna – Kompetenzen und Konsequenzen“ am 6. Dezember ab 18 Uhr im Audimax am KIT-Campus Süd vor.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
Jeder Fünfte unter den Studierenden in Deutschland bricht das Studium ab. Einer der Gründe: die Erfahrung, den Anforderungen des Studiums nicht gerecht zu werden. Insbesondere in den neuen Bachelorstudiengängen klagen Studierende über hohe Arbeitsbelastung. Die Frage, ob sie die Studierenden überfordern, wird nach wie vor kontrovers diskutiert. In einer elektronischen Tagebuchstudie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
des HoC den Zusammenhang von Arbeitsbelastung und Stresserleben bei Bachelor-Studierenden am KIT untersucht. Das Buch „Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können“ stellt unter anderem erste Ergebnisse dieser Studie vor. Die Publikation befasst sich zudem mit dem „Aufschiebeverhalten“ im Studium sowie mit den Rahmenbedingungen für eine gesunde Hochschule. Sie stellt Erkenntnisse psychologischer, sportwissenschaftlicher, sozialempirischer und weiterer Disziplinen rund um das Thema Stress vor und ergänzt sie zum besseren Verständnis durch Interviews mit den Wissenschaftlern. Zur Theorie kommen zahlreiche praktische Tipps: von Anregungen zum Zeitmanagement über Übungen zum bewussten Atmen, welche die Konzentrationsfähigkeit verbessern, bis zu Informationen über die Bedeutung von Bewegung für die psychische Gesundheit.
Das Buch beruht auf Beiträgen der vom HoC seit 2008 ausgerichteten „Karlsruher Stresstage“, die in Symposien und Workshops Trainings- und Reflexionsmöglichkeiten dafür bieten, wie Stress bewältigt und die Leistungsfähigkeit erhalten werden kann. Kooperationspartner der „Karlsruher Stresstage“ sowie bei der Entstehung des Ratgebers ist die Techniker Krankenkasse (TK). Laut Gesundheitsreport 2011 der TK entfällt der größte Anteil der Medikamente, die Hochschülerinnen und -schülern verschrieben werden, auf Präparate zur Behandlung des Nervensystems. Der mit Antidepressiva behandelte Anteil der Studierenden stieg der TK-Studie zufolge seit 2006 um mehr als 40 Prozent.
Als einzige nicht fakultätsgebundene Einrichtung im deutschen Hochschulraum arbeitet das 2007 am KIT gegründete HoC fächerübergreifend in der Kompetenzforschung und -entwicklung.
Das 115 Seiten umfassende „Rückenwind“-Buch mit Beiträgen von 26 Autoren wird in Kürze kostenlos zum Download zur Verfügung stehen: www.hoc.kit.edu/rueckenwind
„Studieren nach Bologna – Kompetenzen und Konsequenzen“: Workshop am 6. und 7. Dezember
Den Stress-Ratgeber stellen die Herausgeber am Dienstag, 6. Dezember beim Workshop „Studieren nach Bologna - Kompetenzen und Konsequenzen“ ab 18 Uhr im Audimax vor (Straße am Forum 1, KIT-Campus Süd). Den Workshop richtet das HoC in Verbindung mit der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften am KIT aus. Bei der interdisziplinären Veranstaltung zu Studienrealität und Kompetenzentwicklung unter Bologna-Bedingungen berichten KIT-Wissenschaftler unter anderem über sich wandelnde Gewohnheiten der Mediennutzung sowie über empirische Ergebnisse zur Zeitverwendung von Studierenden. Außerdem stellen sie neue technische Möglichkeiten vor, die die psycho-physiologische Belastung Studierender im Alltag erfassen.
Ausführliches Workshop-Programm: www.hoc.kit.edu/studieren_nach_bologna.php
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.