Das Bundesforschungsministerium fördert im Rahmen des Forschungsprojekts "ARAMiS" die Entwicklung neuer Prozessorkonzepte zum Einsatz in zukünftigen Verkehrssystemen. Ziel ist die Verbesserung der Betriebssicherheit in Automobilen, Zügen und Flugzeugen. Bundesforschungsministerin Professor Annette Schavan übergab heute in Ulm einen Förderbescheid an Bernhard Gerwert, Chief Operating Officer des Projektpartners Cassidian. Das Gesamtvorhaben wird von Professor Jürgen Becker vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert.
„Produkte 'Made in Germany' sind seit jeher ein Garant für Sicherheit und Zuverlässigkeit", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. „Es ist daher besonders wichtig, auch mit der nächsten Generation der Computertechnik sichere und zuverlässige Maschinen, Anlagen und Systeme zu entwickeln. Das Projekt 'ARAMiS' trägt dazu bei, die technologische Spitzenposition des Industriestandortes Deutschland auch für die Zukunft zu sichern.“
„In naher Zukunft werden vorwiegend Mehrkern-Prozessoren in Autos, Zügen und Flugzeugen eingesetzt, betonte der Projektkoordinator, Professor Jürgen Becker vom KIT. Das Projekt verfolgt das Ziel, den sicheren Betrieb dieser künftigen Prozessoren angesichts hochgradig sicherheitskritischer Anwendungen zu gewährleisten. Uns geht es darum, die notwendigen Innovationen in diesen für Deutschland wichtigen Domänen voranzubringen.“
ARAMiS hat ein Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren. Im Rahmen der Technologie-Initiative sollen Konzepte entwickelt werden, wie leistungsfähige Computerprozessoren mit mehreren Rechnerkernen im Verkehrswesen eingesetzt werden können, um durch neue Funktionen die Sicherheit, Effizienz und den Komfort zu erhöhen. Bisher werden in Flugzeugen oder Autos nur Einkern-Prozessoren verwendet, weil nur deren Funktionsweise mit der im Verkehrswesen notwendigen Sicherheit voraussagbar und damit nur diese zertifizierbar sind. Einkern-Prozessoren aber stoßen an ihre Leistungsgrenzen und verschwinden zunehmend vom Markt. Um leistungsfähige Mehrkernprozessoren zu entwickeln, arbeiten bei ARAMiS renommierte Forschungseinrichtungen und Hersteller aus dem Automobil-, Bahn- und Flugzeugbau, deren Zulieferer sowie Hard- und Softwarehersteller zusammen. Die Industriepartner werden durch Professor Heinrich Dämbkes, Leiter der Systementwicklung bei Cassidian koordiniert. Am KIT ist neben Professor Jürgen Becker Dr. Oliver Sander für die Gesamtprojektleitung zuständig.
Das Forschungsprojekt ARAMiS wird je zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Industrie finanziert. Insgesamt sind 30 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.