Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeichnet Professor Reinhold Würth mit der Carl-Friedrich-Ehrenmedaille aus: Sie würdigt den Unternehmer, der von 1999 bis 2003 das Interfakultative Institut für Entrepreneurship der damaligen Universität Karlsruhe leitete, für seine Verdienste um die studentische Gründungskultur. Würth erhält die Medaille bei einem Kolloquium am Donnerstag, 25. Oktober 2012, 18.30 Uhr im Tulla-Hörsaal am KIT-Campus Süd (Geb. 11.40).
„Professor Reinhold Würth hat bereits an der damaligen Universität Karlsruhe seine unternehmerische Erfahrung in wissenschaftlicher Weise an Studierende vermittelt“, so Professor Clemens Puppe, Altdekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. „Damit hat er auch den Grundstein für die studentische Gründungskultur am KIT gelegt.“ Mit der Carl-Friedrich-Medaille hat die Fakultät bislang erst drei Persönlichkeiten geehrt: Professor Peter Gessner, früherer Professor der Fakultät und Vorstandsmitglied der Allianz Lebensversicherung AG (1978), Professor Alex Möller, Bundesfinanzminister a. D. (1984), sowie Professor Gerhard Seiler, früherer Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe (1998).
Die Ehrenmedaille ist benannt nach Carl Friedrich (1723-1811), Enkel von Karl III. Wilhelm Markgraf von Baden-Durlach, dem Gründer der Stadt Karlsruhe. Carl Friedrich setzte sich neben den Regierungsgeschäften besonders für die Förderung von Wissenschaft und Kunst ein. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse setzte er in der Wirtschaft des Landes um und schuf so auch Grundlagen für neue Industriezweige. Auch selbst beschäftigte er sich mit wirtschaftswissenschaftlichen Fragen und publizierte hierzu. Er gilt als Vertreter der physiokratischen Schule, einer im 18. Jahrhundert vor allem in Frankreich gepflegten ökonomischen Denkrichtung. Wesentlich darin ist der Praxisbezug: Ziel der Physiokraten war es, aus theoretischen Abstraktionen gewonnene Erkenntnisse in wirtschaftspolitische Maßnahmen umzusetzen. Für diese Verbindung von Wirtschaftswissenschaften und Praxis steht auch die Ehrenmedaille der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des KIT. Anlass der Verleihung der Medaille in diesem Jahr sind auch die Feiern zum 900. Geburtstag Badens.
Zur Person
Reinhold Würth, Jahrgang 1935, wurde 1949 Lehrling in der Schraubengroßhandlung seines Vaters Adolf Würth. Nach dessen Tod übernahm Reinhold Würth 19-jährig die Geschäftsleitung. In den folgenden Jahrzehnten baute er die Firma zu einem weltweit tätigen Unternehmen aus, das heute über 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern hat. Seine unternehmerische Erfahrung setzte er auch in der Lehre an der damaligen Universität Karlsruhe um, an der er zwischen 1999 und 2003 das Interfakultative Institut für Entrepreneurship aufbaute und leitete. Heute ist Reinhold Würth Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe.
Die Anerkennung seiner unternehmerischen Leistung sowie seines sozialen und kulturellen Engagements spiegelt sich in zahlreichen Auszeichnungen wider. So ist Reinhold Würth Ehrensenator der Universitäten Stuttgart (2005) und Tübingen (1991), die Universität Tübingen verlieh ihm zudem die Ehrendoktorwürde (1999). Würth ist auch Ehrendoktor der Universitäten von Palermo, Italien, und Louisville, Kentucky/USA (beide 2007).
Programm: Verleihung der Carl-Friedrich-Ehrenmedaille
Donnerstag, 25. Oktober 2012, 18.30 Uhr
Grußworte
Professor Eberhard Umbach, Präsident des KIT
Professor Clemens Puppe, Altdekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des KIT
Professor Wolffried Stucky, Sprecher der emeritierten Professoren der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Professor Orestis Terzidis, Institut für Entrepreneurship, Technologiemanagement und Innovation
Festvortrag „Vom Zwei-Mann-Betrieb zum Weltmarktführer“
Professor Reinhold Würth
anschl. Empfang
Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf http://www.wuerth.com/web/de/wuerthcom/presse/bildmaterial/personen/personen.php zum Download bereit.
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