Das Projekt „Markierendes Licht“ ist Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“: Das am Institut für Mess- und Regelungstechnik (MRT) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelte Fahrerassistenzsystem markiert Personen und Tiere am Straßenrand mit Licht und macht sie so deutlich früher erkennbar. Bei der Preisverleihung am 31. März stellt sich das MRT der interessierten Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür von 14 bis 17 Uhr vor.
Wildwechsel oder Radfahrer und Fußgänger am Straßenrand – vor allem in der Nacht birgt Autofahren viele Gefahren. „Um Unfälle zu vermeiden, sind vor allem im nächtlichen Straßenverkehr eine schnelle Reaktionszeit des Autofahrers und damit das frühzeitige Erkennen von Personen oder Wild am Straßenrand entscheidend“, sagt Marko H. Hörter vom Institut für Mess- und Regelungstechnik (MRT). Der Wissenschaftler entwickelte zu diesem Zweck eine Technologie, die einen Schritt weiter als herkömmliche Infrarot-Kameras geht: Ein komplexes mechatronisches System übernimmt vollautomatisch die Bildanalyse und leuchtet bei Bedarf potenzielle Gefahren mit einem sehr präzisen Lichtspot aus besonders hellen LED-Lampen kurz an. So wird der Fahrer aufmerksam, ohne die Augen von der Fahrbahn nehmen zu müssen.
Die in die Motorhaube des Versuchsautos eingebaute Wärmebildkamera liefert Bilder, die der Computer anschließend in weniger als 40 Millisekunden einzeln untersucht. Das System ist so in der Lage, Personen und Tiere von anderen Objekten zu unterscheiden. Zudem kann der Computer aus 2-D-Bildern ihre reale 3-D-Position, Geschwindigkeit und Richtung ermitteln und auf diese Weise die Kollisionsgefahr errechnen. Nur wenn diese tatsächlich besteht, gibt er ein Signal an das Lichtsystem. Dort ermöglicht eine bewegliche Apparatur eine präzise und blendfreie Ausrichtung des Spots, der mit blinkendem, blau-weißem Licht gezielt die potenzielle Gefahr markiert.
Einen zweiwöchigen Praxistest auf einer Landstraße in Bad Bergzabern mit 33 Probanden hat das System bereits erfolgreich bestanden: Mit markierendem Licht erkannten die Fahrer die Gefahren im Schnitt 35 bis 40 Meter früher, damit hatten sie zwei bis drei Sekunden mehr Zeit zu reagieren.
Anlässlich der Auszeichnung als „Ausgewählter Ort 2012“ am Samstag, 31. März, präsentieren die KIT-Wissenschaftler das Projekt „Markierendes Licht“ der interessierten Öffentlichkeit. Die Preisverleihung findet um 14.00 Uhr am Institut für Mess- und Regelungstechnik (MRT), Gebäude 40.32 (Engler-Bunte-Ring 21) auf dem KIT-Campus Süd statt. Professor Jürgen Fleischer, Dekan der Fakultät Maschinenbau, wird begrüßen. Grußworte sprechen außerdem Professor Christoph Stiller, Leiter des MRT sowie Christine Montigel von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Marko H. Hörter wird das Projekt „Markierendes Licht“ in einem kurzen Beitrag vorstellen. Die Laudatio wird Andreas Rohde von der Deutschen Bank, dem Kooperationspartner der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, halten. Anschließend können die Besucher Fahrzeugdemonstrationen mit Erläuterungen im Fahrzeugpark der Maschinenhalle besichtigen.
Der bundesweite Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ macht das Potenzial des Innovationsstandortes Deutschland sichtbar. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnet gemeinsam mit der Deutschen Bank jedes Jahr 365 Projekte aus, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten.
Einladungsflyer zur Preisverleihung mit Anfahrtsbeschreibung:
http://www.mrt.kit.edu/markierendeslicht/downloads/Flyer_Tag_der_offenen_Tuer_KIT_MRT_2012-03-31_AS003_final_release.pdf
Film zum Projekt „Markierendes Licht“:
http://www.mrt.kit.edu/markierendeslicht/video_gallery.html
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