Zwei der acht Arbeitsgruppen des Akademienprojektes „Energiesysteme der Zukunft“ werden von Wissenschaftlern des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) geleitet. Über Ziele und Struktur des Projekts hat jüngst Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Acatech-Präsident Reinhard F. Hüttl auf einer Pressekonferenz in Berlin informiert. Das Projekt wird das Wissen zu Energiethemen aufbereiten, Energieszenarien ausarbeiten und neue Forschungsthemen identifizieren.
In der Arbeitsgruppe „Umsetzungsoptionen“, geleitet von Eberhard Umbach, Präsident des KIT, werden konkrete Optionen für einen Weg in das zukünftig angestrebte Energiesystem entwickelt. Dazu werden ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ebenso ins Kalkül gezogen, wie die verfügbaren materiellen Ressourcen sowie technologische und wissenschaftliche Entwicklungsbedarfe. Die Arbeitsgruppe bietet so ein ganzheitliches und wissenschaftlich basiertes Orientierungswissen für den Umbau des Energiesystems.
Der Arbeitsgruppe „Szenarien“ sitzt Armin Grunwald vor, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT sowie des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Die Arbeitsgruppe soll mögliche Energiesysteme der Zukunft beschreiben. Dabei gilt es die Ziele Nachhaltigkeit, Finanzierbarkeit und Versorgungssicherheit, aber auch die Dynamik sich ändernder Bedingungen zu berücksichtigen. Konkrete Zielvorstellungen für die Ausgestaltung des zukünftigen Energiesystems sind auch die Grundvoraussetzung für ein adäquates Monitoring der Energiewende. An ihnen müssen sich die Fortschritte des Umbauprozesses messen lassen.
Ziel des Akademienprojektes "Energiesysteme der Zukunft" ist es, die in Deutschland vorhandene wissenschaftliche Expertise interdisziplinär zu bündeln und auf die zentralen Fragestellungen der Energiewende auszurichten. Das Projekt wird getragen von den deutschen Wissenschaftsakademien, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Neben Fragen der technologischen Machbarkeit werden auch ökonomische und rechtliche sowie solche der effizienten Ressourcennutzung und der gesellschaftlichen Akzeptanz adressiert. Das Vorhaben will dadurch Lösungswege zur Bewältigung der Energiewende aufzeigen und damit zur effizienten Umsetzung hin zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es liefert eine wissenschaftlich fundierte Basis für gesamtgesellschaftliche Diskussionen rund um die Energiewende. Dies dient einer sachlichen Debatte und fördert ihre Akzeptanz auch mittel- bis langfristig.
Eingebettet ist das Projekt "Energiesysteme der Zukunft" in die „Nationale Forschungsplattform Energiewende“, zusammen mit dem „Forschungsforum Energiewende“ und dem „Koordinationskreis der Forschungseinrichtungen und der Hochschulvertreter“, in diesem Kreis wird die Helmholtz-Gemeinschaft ebenfalls durch Eberhard Umbach, als ihren Vize-Präsidenten für Energie, vertreten. Ziel der Forschungsplattform ist es, die einzelnen Forschungsaktivitäten in Zukunft stärker zu bündeln.
In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen. Das KIT unterstützt die Energiewende und den Umbau des Energie-systems in Deutschland durch seine Aktivitäten in Forschung, Lehre und Innovation. Hier verbindet das KIT exzellente technik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissenschaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse. Klare Prioritäten liegen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Energiespeicher und Netze, Elektromobilität sowie dem Ausbau der internationalen Forschungszusammenarbeit.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.