Ihre Gestalten und Fähigkeiten sind nicht nur in der Science-Fiction-Welt vielfältig, auch Wissenschaft und Industrie erzielen enorme Fortschritte dabei, Roboter zu vielseitigen Helfern der Gesellschaft zu machen. Die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert die IEEE International Conference on Robotics and Automation (ICRA) 2013 noch bis zum 10. Mai im Kongresszentrum Karlsruhe. Veranstaltet von der IEEE Robotics und Automation Society und organisiert vom Institut für Anthropomatik des KIT bringt die Konferenz über 1.800 Teilnehmer in Karlsruhe zusammen.
„Das Thema der Konferenz Anthropomatics – Technologies for Humans unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Robotern und intelligenten Systemen zur Entlastung des Menschen in allen Bereichen des Lebens“, erklärt Professor David Orin, Präsident der IEEE Robotics and Automation Society. „Autonome Luftfahrzeuge unterstützen bei Katastrophenszenarien, Transportroboter revolutionieren die Logistik. Mobile Manipulatoren und humanoide Roboter verändern die Assistenz in der industriellen Produktion, aber auch im Alltag grundlegend, während Android-Technologien die Kommunikation mit technischen Systemen beeinflussen“, so Orin weiter.
Der Begriff Anthropomatik, geprägt von Informatik-Professoren der damaligen Universität Karlsruhe, heute KIT, beschreibt die symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Allein am KIT arbeiten mehr als 250 Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen im Schwerpunkt Anthropomatik und Robotik an der Vision, Maschinen mit intelligentem, adaptivem – also anpassbarem – Verhalten auszustatten.
Hilft in der Küche: der am KIT entwickelte Humanoide Roboter ARMAR. Foto: Tamim Asfour, KIT) Zur Eröffnung der Konferenz informierten die Experten über die Trends und Zukunft der Robotik. (v.l.n.r.: Wilfried Eberhardt, KUKA; Rüdiger Dillmann, KIT; David Orin, IEEE; Torsten Kröger, Stanford; Roko Tschakarow, SCHUNK) (Bild: KIT/E. Jöbstl)
Die ICRA ist die weltweit größte Fachkonferenz für Robotik und Automation und findet zum ersten Mal in Deutschland statt. „Die Zahl der eingereichten wissenschaftlichen Beiträge war mit ca. 2.300 aus mehr als 60 Ländern noch nie so hoch wie in diesem Jahr“, sagt Professor Rüdiger Dillmann vom Institut für Anthropomatik des KIT und General Chair der ICRA 2013. „Knapp 900 davon werden auf der ICRA präsentiert. Auch die über 70 Aussteller aus Industrie und Forschung stellen einen neuen Rekord in der Geschichte der Konferenz dar.“ In einer einzigartigen Kombination aus wissenschaftlichem Kongress, technischen Workshops und fachlichen Demonstrationen präsentieren internationale Experten, wie Professor Robert Wood aus Harvard, Professor Aude Billard von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), Professor Yasuo Kuniyoshi von der Universität Tokyo, Professor Michael Black vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Professor Rodney Brooks vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Professor Alex Waibel vom KIT, die neuesten Ergebnisse der Forschung. Zahlreiche Vorträge bieten eine außergewöhnliche thematische Vielfalt von Industrie- über Medizin- und Mikrorobotik bis hin zu humanoider Robotik und Anthropomatik.
Citizens Forum am 10. Mai
Für die interessierte Öffentlichkeit und insbesondere für Studierende und Schulklassen der Mittel- bis Oberstufe wird die ICRA 2013 mit dem Citizens Forum am Freitag, den 10.05.2013 von 09.30 bis 13.00 Uhr ihre Tore öffnen. In einer Ausstellung bekommen die Besucher ausgewählte Exponate zu sehen. In kurzen Vorträgen veranschaulichen weltweit führende Wissenschaftler jüngste Forschungsergebnisse und diskutieren ihre Visionen.
Eine Anmeldung zum Citizens Forum ist unter www.icra2013.org/cfanmeldung erforderlich. Gruppen ab sechs Personen melden sich bitte unter gruppen_citizensforum an. ∂ icra2013 org
Die ICRA 2013 ist eine Veranstaltung der IEEE Robotics and Automation Society. Organisator ist das Institut für Anthropomatik des KIT.
Weitere Informationen: www.icra2013.org
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.