Praxisnähe von Anfang an: An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (ETIT) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) erarbeiten bereits Studieneinsteiger in einem neuen, vierteiligen Workshop Aufgaben in kleinen Gruppen. Betreut werden sie in Tutorien und über die E-Learning-Plattform des KIT. Im laufenden Semester stehen die beiden Module „Sensorik & Auswerteelektronik“ sowie „Digitale Signalverarbeitung & Programmierung“ auf dem Programm.
„Der Workshop verzahnt die Grundlagenfächer mit praktischer Projektarbeit und trainiert zugleich die Arbeit im Team“, erklärt der Studiendekan im Fakultätsvorstand und Prüfer des Workshops, Professor Thomas Zwick, Leiter des Instituts für Hochfrequenztechnik und Elektronik (IHE). „Unser Ziel ist, Studierenden den Einstieg in die Elektrotechnik zu vereinfachen und von vornherein den Bezug zur Praxis herzustellen.“ Der Workshop richtet sich an Studierende der Elektrotechnik und Mechatronik im ersten und zweiten Semester. Damit ist erstmals ein Teamprojekt in dieser frühen Studienphase vorgesehen. Start war im Wintersemester 2012/2013 mit den Modulen „Messwerterfassung & Regenerative Energieerzeugung“ sowie „Analoge Filter & Schaltungsanalyse“. Im Sommersemester arbeiten die Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieure nun in den Modulen „Sensorik & Auswerteelektronik“ sowie „Digitale Signalverarbeitung & Programmierung“. Insgesamt sind neun wissenschaftliche Mitarbeiter und zwölf wissenschaftliche Hilfskräfte aus sieben Instituten der Fakultät ETIT an dem Projekt beteiligt. Der Workshop geht zurück auf die Initiative von Dr. Tobias Baas, ehemaliger Doktorand am Institut für Biomedizinische Technik (IBT) der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.
Der ETIT-Workshop bietet den Studierenden Praxisnähe von Anfang an (Foto: Lydia Albrecht)
In jedem Semester laufen zwei der vier Kurse. Die Studierenden bearbeiten die Kursaufgaben in Dreier- oder Vierergruppen sowie zu Hause. Dabei stehen ihnen eigens angefertigte Mikrocontroller-Boards zur Verfügung, die zum Erzeugen und Aufzeichnen von Signalen eingesetzt werden. Die Studierenden werden von speziell geschulten wissenschaftlichen Hilfskräften sowohl in Tutorien als auch über die E-Learning-Plattform ILIAS des KIT betreut. Über ein Wiki – ein offenes Software-System zum gemeinsamen Erstellen von Webseiten – sowie in Foren können sie zusammenarbeiten und sich untereinander austauschen.
Der Workshop macht die Studierenden mit den grundlegenden praktischen Werkzeugen der Elektrotechnik vertraut. Dazu gehören der Umgang mit Signalen, die Datenerfassung und -auswertung, einfache Elektronik oder auch die grundlegenden Kenntnisse über die hardwarenahe Programmierung mit einem Mikrocontroller. Jeder Kurs endet mit der Abgabe einer Dokumentation der erarbeiteten Lösungen. Nach erfolgreichem Abschluss aller vier Module ist der Workshop bestanden.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.