Wir leben länger. Wir werden weniger. Wir werden vielfältiger: Mit diesem Motto umreißt das „Wissenschaftsjahr 2013 – Die demografische Chance“ die kommenden Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Die Mitmachausstellung „Alle Generationen in einem Boot“ an Bord der MS Wissenschaft bietet vom 28. Juni bis zum 1. Juli im Karlsruher Rheinhafen, Becken 2, Einblicke in die aktuelle Forschung. Die Exponate des KIT und weiterer Partner machen Wissenschaft auf unterhaltsame Weise erlebbar. Der Eintritt ist frei.
„Die Senioren von morgen werden bunt und vielfältig sein. Sie haben in jüngeren Jahren schon eigene Lebensstiltypen ausgeprägt und werden diese auch fortführen“, sagt Caroline Kramer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einer Studie hat sie erhoben, wie die heute 50- bis 60-jährigen die kommenden Jahre planen. Es zeigt sich, dass sie durch Bildungsexpansion, Emanzipation und Partizipation über andere Ansprüche und Potenziale verfügen als die Vorgängergeneration. Weitere Studienergebnisse stellt Kramer mit Exponaten auf der MS Wissenschaft vor.
Die Ausstellung erläutert Schlagworte wie Generationenvertrag und Alterspyramide und zeigt die Bevölkerungsentwicklung in deutschen Kommunen. Ökonomen rechnen vor, wie sich eine längere Schulbildung auf die spätere Rente auswirkt und Sozialwissenschaftler geben erstaunliche Einblicke in die Welt der Vorurteile: Junge Frauen haben andere Vorstellungen von Karriere, Familie und Partnerschaft als junge Männer häufig vermuten – und umgekehrt. An einer Morphing-Station können die Besucher sich ein Bild davon machen, wie sie mit siebzig oder achtzig Jahren aussehen. Ingenieurwissenschaftler zeigen auf dem Schiff, wie sie Senioren-Wohnungen so ausstatten, dass ältere Menschen selbstständig und sicher wohnen können. An mehr als 30 Mitmach-Exponaten können Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Bord aktuelle Forschung kennen lernen. Das schwimmende Science Center macht Wissenschaft auf unterhaltsame Weise erlebbar und bietet vor allem Schülern und Familien faszinierende Einblicke in die aktuelle Forschung. Die Ausstellung ist geeignet für Menschen ab 12 Jahren. Der Eintritt ist frei.
„Wir wollen verdeutlichen, welchen Beitrag Bildung, Wissenschaft und Forschung leisten, um das Phänomen des demografischen Wandels zu beschreiben. Wir möchten die Entwicklung gut verstehen, um die Gestaltungspotenziale besser nutzen zu können“, erklärt Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF. „Wir müssen einerseits einen nüchternen Blick auf die Risiken werfen. Auch dazu kann Forschung einen Beitrag leisten. Andererseits ist der demografische Wandel aber auch ein Thema, das enorme Chancen bietet.“
Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums wurde die Ausstellung von der Initiative der deutschen Wissenschaft – Wissenschaft im Dialog (WiD) konzipiert und umgesetzt. Die Exponate werden von Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft sowie von DFG-geförderten Projekten, Hochschulinstituten und weiteren Partnern zur Verfügung gestellt. Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft ist ein umgebautes Binnenfrachtschiff mit einer Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern. Es steuert bis Mitte September insgesamt 40 Städte in Deutschland und Österreich an.
Informationen für die Redaktion:
Das Karlsruhe Institut für Technologie forscht auf verschiedenen Feldern an Aspekten des Demgrafischen Wandel, unter anderem an sich ändernden Wohn- und Mobilitätsverhalten, Arbeitsmärkten, elektronischen Assistenzsystemen für Alltag und Pflege. Eine Überblick finden Sie unter: http://www.pkm.kit.edu/kit_express_5216.php
Video-Statement von Frau Kramer finden Sie unter:
http://www.ms-wissenschaft.de/topmenu/presse/footage-material/videomaterial.html
Bilder von der MS Wissenschaft können Sie direkt beziehen unter: http://www.ms-wissenschaft.de/topmenu/presse/fotos.html
Wissenschaftsjahr 2013 – Die demografische Chance: Unsere Lebenserwartung steigt, während die Zahl der Menschen in Deutschland abnimmt. Lebenslanges Lernen ergänzt Studium und Ausbildung. Unsere Gesellschaft wird vielfältiger. Und: Die Art, wie wir arbeiten, verändert sich fundamental. Unter dem Motto „Wir leben länger. Wir werden weniger. Wir werden vielfältiger“ umreißt das Wissenschaftsjahr 2013 – Die demografische Chance diese Herausforderungen in drei Handlungsfeldern. Wissenschaft und Forschung liefern Ideen und Lösungen zur aktiven Gestaltung des demografischen Wandels. Interessierte können mit Forschern über die Gestaltungsmöglichkeiten diskutieren. Wie sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den Veränderungen stellen und sie für sich nutzen können, wird dabei im Mittelpunkt stehen. www.demografische-chance.de
Wissenschaft im Dialog (WiD) bringt Wissenschaft und Gesellschaft miteinander ins Gespräch. Die Gemeinschaftsinitiative der deutschen Wissenschaft wurde 1999 von den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. WiD organisiert Dialogveranstaltungen, Ausstellungen oder Wettbewerbe rund um Wissenschaft und Forschung und entwickelt neue Formate der Wissenschaftskommunikation. Die Wissenschaftsorganisationen stärken mit der Gemeinschaftsinitiative den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auch über kontroverse Themen der Forschung. WiD wurde auf Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft gegründet. Als Partner kamen Stiftungen hinzu. Maßgeblich unterstützt wird WiD vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.wissenschaft-im-dialog.de
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.