Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg hat die Freigabe für den Neubau des Materialwissenschaftlichen Zentrums für Energiesysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erteilt. Der Neubau für 27,4 Millionen Euro wird jeweils zur Hälfte aus Landes- und Bundesmitteln finanziert. Ausgelobt wurden diese Mittel im Rahmen eines Wettbewerbs des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, um innovative Zukunftstechnologien im Land zu stärken. Das Materialwissenschaftliche Zentrum für Energiesysteme (MZE) wird insbesondere zu Materialien für die künftige Energieversorgung forschen. Schwerpunkte sind etwa wiederaufladbare Batteriesysteme und druckbare Solarzellen.
„Die Entwicklung des Energiesystems der Zukunft ist ein zentrales Anliegen der Forschung am KIT. Zur Lösung vieler Fragen, vor die uns die Energiewende stellt, werden die Materialwissenschaften entscheidend beitragen“, so KIT-Präsident Professor Eberhard Umbach. „Deshalb freuen wir uns über die große Unterstützung von Land und Bund beim Aufbau des Materialwissenschaftlichen Zentrums für Energiesysteme am KIT.“
„Im MZE wollen wir die komplette Prozesskette vom Molekül bis zum Bauteil betrachten“, sagt Professor Michael J. Hoffmann, Koordinator des MZE. Die beiden Forschungsschwerpunkte des MZE liegen auf druckbaren, organischen Solarzellen und Batterien mit hoher Energiedichte auf Basis von nanostrukturierten Materialien. Dabei arbeiten Chemiker, Physiker, Materialwissenschaftler und Verfahrenstechniker zusammen, um nicht nur neue Materialen zu entwickeln, sondern auch die passenden Verfahren, um diese wirtschaftlich im großen Maßstab herzustellen und in Energiesystemen einzusetzen. Insgesamt werden 17 Lehrstühle aus fünf Fakultäten des KIT an der Forschung am MZE involviert sein.
„Mit dem Neubau des MZE stärken wir den Forschungsstandort Karlsruhe“, erklärte Finanzminister Nils Schmid heute in Stuttgart zur Baufreigabe. Der Bau für insgesamt 27,4 Millionen Euro wird zur Hälfte mit Landesmitteln der Zukunftsoffensive IV und zur anderen Hälfte mit Mitteln der überregionalen Forschungsförderung des Bundes finanziert. Das Gebäude mit rund 4.500 Quadratmetern Nutzfläche bietet Platz für Forschungsgruppen, Labore und Büroräume auf dem landeseigenen Gelände hinter dem Audimax auf dem Campus Süd des KIT. 2011 wurde ein Architektenwettbewerb für das Neubauprojekt durchgeführt, dessen Siegerentwurf nun umgesetzt wird. Der Neubau sieht eine energieeffiziente Gebäudehülle und effiziente Anlagentechnik vor. Das Gebäude soll im Jahr 2015 fertig gestellt werden.
Zwei weitere materialwissenschaftliche Zentren entstehen an der Universität Heidelberg und an der Universität Freiburg.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.