„Im Mittelpunkt der Falling Walls Conference stehen wissenschaftliche Durchbrüche und Entwicklungen, die das Potenzial haben, die Welt zu verändern. Dass hier eine forschungsorientierte Ausgründung aus dem KIT mit der Schlüsseltechnologie OLEDs überzeugt hat, ist ein großartiger Erfolg“, sagt der KIT-Vizepräsident für Forschung und Information Professor Detlef Löhe, der die cynora GmbH gemeinsam mit dem Leiter des KIT-Innovationsmanagements Dr. Jens Fahrenberg für die Auszeichnung nominiert hatte.
Transparente Folien für Fenster, die bei Nacht die Wohnung erhellen; Folien, die Laptop oder Handy aufladen, wenn die Sonne scheint; flexible Bildschirme und selbstleuchtende Verpackungen – das sind nur einige der Anwendungen, die dank organischer Elektronik in Zukunft möglich sind. Statt des heute in Displays von Mobiltelefonen eingesetzten sehr seltenen Metalls Iridium setzt die cynora GmbH Kupfer für die Produktion Licht abgebender Materialien ein. „Kupfer kommt sehr viel häufiger vor und bietet dadurch in bestimmten Bereichen technologische Vorteile gegenüber dem nur in Spuren vorhandenen Iridium“, so der Cynora-Gründer Tobias Grab. „Zudem können wir auf das beim Iridium erforderliche aufwendige Aufdampfverfahren verzichten. Wir haben damit den Schlüssel für druckbare, flexible Elektronik gefunden – in Zukunft kann alles leuchten.“ Grab setzt dabei auf eine neue chemische Bauweise, in der eine organische Verbindung (Ligand) das Kupfer umgibt und dessen elektronische Struktur so verschiebt, dass Energie effizient als Licht abgegeben werden kann.
Vergeben wurde die Auszeichnung beim “Falling Walls Venture”, Tobias Grab setzte sich hier gegen 20 weitere Nominierte durch. Diese Veranstaltung ist Teil der internationalen Falling Walls Konferenz, die traditionell am Jahrestag des Falls der Berliner Mauer am 9. November in Berlin stattfindet. Dabei berichten 20 internationale Spitzenforscher über wissenschaftliche Durchbrüche in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
Über die cynora GmbH
Die cynora GmbH wurde 2003 gegründet und erhielt 2008 ein neues Management-Team. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Erforschung neuartiger organischer Halbleiter, die durch ihre physikalischen Eigenschaften als emittierende Leuchtstoffe in organischen Leuchtdioden (OLEDs) Verwendung finden werden. Vom Design neuer Funktionsmoleküle für organische Leuchtdioden über deren Herstellung im Labor bis hin zur eingehenden Testung der Materialien durch Herstellung von OLED-Bauteilen deckt cynora das gesamte Spektrum der Material- und Bauteilentwicklung ab. Das Unternehmen besteht aus einem jungen, dynamischen Team von derzeit 24 Mitarbeitern, das unter anderem daran arbeitet, neben weiteren Effizienzsteigerungen die kosteneffektive Verarbeitung und Lebensdauer der OLEDs zu verbessern. Darüber hinaus ist das Unternehmen Eigentümer von über 60 Patentanmeldungen und wird von erfahrenen Wagniskapitalgebern unterstützt. Das Drucken von optoelektronischen Bauteilen erfordert neue, intelligente Materialien und Konzepte. Derartige Bauteile können als Displays, Verpackungen, Lichtquellen, Designobjekte und in der Energieerzeugung als Solarzellen zum Einsatz kommen.
Weitere Informationen unter: www.cynora.com
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.