Eine internationale Gutachtergruppe hat dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein hervorragendes internes Qualitätsmanagement in Studium und Lehre bescheinigt: Daher erhielt das KIT heute die sogenannte Systemakkreditierung. KIT ist damit eine von drei Universitäten im TU9-Verbund, die ihre Studiengänge selbst begutachten und ihren Betrieb bewilligen darf.
Normalerweise müssen Studiengänge einzeln von externen Agenturen akkreditiert werden, um die Qualität der Ausbildung nachzuweisen, was aufwändig und kostenintensiv ist. Nur Lehreinrichtungen, die ein geeignetes internes Qualitätsmanagementsystem für Studium und Lehre vorweisen können, dürfen die eigenen Studiengänge künftig selbst begutachten und akkreditieren.
Eine internationale Gutachtergruppe unter Vorsitz des Rektors der ETH Zürich, Professor Lino Guzzella, hat gemeinsam mit der Schweizer Agentur OAQ (Organ für Akkreditierung und Qualitätssicherung der Schweizerischen Hochschulen) das Qualitätssicherungssystem des KIT in einem mehrjährigen Prozess geprüft. Auf Grundlage der positiven Gutachterempfehlung hat das OAQ heute schließlich die sogenannte Systemakkreditierung ausgesprochen. Damit erhält das KIT für zunächst sieben Jahre das Recht, seine Studiengänge nach gründlicher Prüfung selbst mit einem international anerkannten Gütesiegel auszustatten.
„Die Gutachter haben festgestellt, dass das KIT im Bereich der Lehre auf einem sehr guten Weg ist. Das wertet der Aufsichtsrat natürlich als ausgesprochen erfreuliches Signal. Wir gratulieren dem KIT ganz herzlich zu diesem Erfolg“, kommentiert die Vorsitzende des KIT-Aufsichtsrats, Professorin Renate Schubert, das Evaluierungsergebnis.
„Über das Votum der Gutachter freuen wir uns sehr, denn es ist Beweis für die hohe Qualität der Lehre am KIT“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Mit diesem Nachweis eines wirksamen und passgenauen internen Qualitätsmanagements in Studium und Lehre geht das KIT einen Schritt weiter in Richtung Autonomie.“
Zentrales Element der internen Qualitätssicherung ist das Verfahren KIT-PLUS, das analog zu einer externen Progammakkreditierung angelegt ist und aus mehreren Schritten besteht. Mit KIT-PLUS, das im Sommersemester 2013 startete, werden die Fakultäten des KIT in die Lage versetzt, die Qualität ihrer Studiengänge systematisch zu analysieren und weiter zu entwickeln. Basis für diese Analyse sind die Strukturdaten des Studiengangs sowie Studierenden- und Absolventenbefragungen.
„Mit KIT-PLUS ist es uns gelungen, ein hochwirksames und zuverlässiges Kontroll- und Steuerungssystem fest zu installieren“, betont der Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT, Professor Alexander Wanner, der die Entwicklung und Einrichtung des internen Qualitätssicherungssystems geleitet hat. „Unser Ziel ist es, den jungen Menschen eine hervorragende Ausbildung mitzugeben, die sie aktuell und optimal für Aufgaben in der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Gesellschaft vorbereitet.“
„Die Studierendenschaft freut sich über die erfolgreiche Systemakkreditierung des KIT. Wir erwarten uns davon, dass Qualitätsverbesserungen in der Lehre künftig einfacher und nachhaltiger umgesetzt werden können", sagt die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses AStA am KIT, Vera Schumacher.
Zum KIT-internen Qualitätssicherungssystem
KIT-PLUS sieht vor, dass neben den Evaluationen der einzelnen Lehrveranstaltungen, die im KIT-internen Qualitätsmanagement im LQI-Index abgebildet sind, auch Evaluationen auf Studiengangsebene durchgeführt werden. Dazu erstellt eine Fakultät pro Studiengang einen Bericht und erarbeitet Vorschläge zur geplanten Weiterentwicklung des Studiengangs. Zusätzlich zu diesem mehrstufigen Prüfungsprozess, der alle drei Jahre stattfindet, werden alle sechs Jahre zwei externe Gutachten eingeholt, die mit dem Studiengangsbericht durch eine sogenannte KIT-PLUS-Kommission geprüft werden und Empfehlungen für die Entscheidung im Präsidium vorbereiten. Die KIT-PLUS-Kommission besteht aus fünf Professorinnen bzw. Professoren, drei Studierenden und einem akademischen Mitarbeiter/-in und wird von KIT-Qualitätsmanagement unterstützt.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.