Im gestern erschienenen Hochschulbarometer des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft plädieren 93 Prozent der Rektoren und Präsidenten deutscher Hochschulen für einen Ausbau der Zusammenarbeit mit Unternehmen. Der Präsident des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT), Professor Holger Hanselka, sieht die Kooperation mit der Wirtschaft als essentiell für die Lösung drängender Zukunftsfragen an.
„Gesellschaftliche Herausforderungen wie die Energiewende oder eine sichere und umweltfreundliche Mobilität sind nur Hand in Hand mit der Industrie zu schaffen. Daher haben Industriekooperationen am KIT einen hohen Stellenwert. Mit derzeit etwa 500 laufenden direkten Industrieprojekten im Jahr haben wir die Innovation als dritte Säule neben Forschung und Lehre fest etabliert“, sagt Hanselka. „Vom Wissenstransfer in beide Richtungen – von der Forschung in die Industrie und umgekehrt – profitieren beide Partner und durch den frühen Anwendungsbezug auch die Lehre.“
So erhielt das KIT im Jahr 2013 mehr als 51 Millionen Euro Drittmittel - von insgesamt 357 Millionen Euro Drittmitteln - direkt aus der Industrie, die in strategische Forschungskooperationen flossen. Um den vielfältigen Herausforderungen und Themen gerecht zu werden, setzt das KIT auf mehrere Innovationswerkzeuge. So arbeiten in „Joint Labs“ auf dem Campus des KIT Forscher aus dem KIT und der Industrie eng zusammen. Dazu zählen das Projekthaus e-drive mit der Daimler AG, das BELLA-Labor mit der BASF AG, ein gemeinsames Lab mit der Bosch AG, Kooperationen mit Industriepartnern wie der Siemens AG in Competence E, sowie weitere Company-on-Campus-Projekte wie mit der Schaeffler AG.
Gemeinsame Innovationsinstrumente sind zudem Shared Professorships, Stiftungsprofessuren, Shared Research Groups und Industry Fellowships. Wissenschaft und Wirtschaft bringt auch der KIT-Business-Club zusammen: Er stellt Informationen bereit, identifiziert mögliche Kooperationsfelder und vermittelt Kontakte. Davon profitieren derzeit rund 30 renommierte Unternehmen.
Der Umfang des Wissenstransfers aus dem KIT zeigt sich auch in 52 Patentanmeldungen sowie Lizenzeinnahmen von 2,2 Millionen Euro im Jahr 2013. Sieben Spin-offs wurden allein in 2013 aus dem KIT heraus gegründet. An sechs Spin-offs ist das KIT derzeit beteiligt.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.