Der KIT-Senat hat heute mit überwältigender Mehrheit das einstimmige Votum des Aufsichtsrates bestätigt, der Professor Oliver Kraft zum neuen Vizepräsidenten für Forschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gewählt hatte. Die Bestätigung im KIT-Senat ist ein weiterer Verfahrensschritt. Nun folgen finale Verhandlungen über die Konditionen und das Ernennungsverfahren; erst im Anschluss hat das KIT einen neuen Vizepräsidenten für Forschung. Kraft ist seit 2002 Professor und Mitglied der kollegialen Leitung des Instituts für Angewandte Materialien am KIT und folgt im Vizepräsidentenamt Professor Detlef Löhe, der Ende dieses Jahres in den Ruhestand geht.
Oliver Kraft ist ein international renommierter Experte für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik – heute eine Schlüsseldisziplin, die für die Lösung einer Vielzahl wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen benötigt wird. Im Jahr 2013 wurde Kraft neben seiner Tätigkeit am KIT als erster Deutscher zum Präsidenten der weltweit führenden Organisation zur Materialforschung, der Materials Research Society, gewählt. Diese Präsidentschaft hat er seit 2015 inne; zuvor war er im Jahr 2014 deren Vizepräsident.
Die Aufsichtsratsvorsitzende Professorin Renate Schubert begrüßte das Votum des KIT-Senats: „Der Aufsichtsrat hat sich einstimmig für Herrn Kraft als künftigen Vizepräsidenten für Forschung ausgesprochen. Es freut mich, dass mit Herrn Kraft ein Vizepräsident aus dem KIT heraus gewonnen werden konnte, der sowohl die Strukturen des Großforschungs-, als auch des Universitätsbereichs bestens kennt.“
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Herrn Kraft einen international erfahrenen und angesehenen Wissenschaftler gewinnen konnten. Dass Oliver Kraft gleichzeitig auch mit dem KIT gut vertraut ist, sehe ich als einen besonderen Glücksfall an – eine hervorragende Ausgangsbasis für diese anspruchsvolle Aufgabe“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Im Strategieprozess ‚KIT 2025‘ sind wir gerade dabei, unter anderem die Forschung des KIT noch enger zu verzahnen und strategisch auszurichten, um für künftige Wettbewerbe gut aufgestellt zu sein – wie beispielsweise für die Fördermaßnahmen nach Auslaufen der Exzellenzinitiative ab 2017. Mit Herrn Kraft haben wir für all diese Herausforderungen die richtige Person an Bord. Der neue Vizepräsident für Forschung tritt in die großen Fußstapfen von Detlef Löhe, unserem langjährig, sehr erfolgreich und nachhaltig wirkenden Vizepräsidenten für Forschung.“
„Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber es ist mir vor allem eine große Freude und Ehre, am KIT die Vizepräsidentschaft für Forschung anzutreten. Für das große Vertrauen der KIT-Gremien bedanke ich mich herzlich“, sagt Professor Oliver Kraft. „Ebenso bin ich meinem Vorgänger, der bis Ende des Jahres im Amt sein wird, zu großem Dank verpflichtet, denn er hinterlässt ein gut bestelltes Feld. Erfolgreiche Forschung lebt heute mehr denn je von der Vernetzung der Fachdisziplinen, die ich am KIT weiter voranbringen möchte. Durch meine Kenntnis der nationalen und internationalen Wissenschaftsszene werde ich mit aller Kraft dazu beitragen, dass das KIT im weltweiten Kanon der Wissenschaftseinrichtungen einen deutlich sichtbaren Platz einnimmt.“
Die Amtsdauer des Vizepräsidenten für Forschung beträgt sechs Jahre ab dem Zeitpunkt seiner Ernennung. Geplanter Amtsantritt ist der 1. Januar 2016.
Professor Dr. Oliver Kraft – zur Person:
Oliver Kraft, geboren 1964 in Frankfurt a. M., studierte und promovierte an der Universität Stuttgart in Werkstoffwissenschaft. Er war Gastwissenschaftler im Department of Materials Science and Engineering der Stanford University/USA und arbeitete als Gruppenleiter im Themengebiet „Verformungsmechanismen in dünnen Metallschichten und kleinen Volumen“ am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Seit 2002 ist er Professor und Institutsleiter am heutigen Institut für Angewandte Materialien des KIT. Kraft ist wissenschaftlicher Koautor von mehr als 200 Artikeln und leitete von 2006 bis 2011 als Sprecher einen Sonderforschungsbereich. Von 2006 bis 2009 war er Vorsitzender bzw. Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlich-Technischen Rats des früheren Forschungszentrums Karlsruhe. Seit 2012 ist er Co-Sprecher des Helmholtz-Programms „Science and Technology of Nanosystems“. Anfang 2012 trat er die Robert-Bosch-Stiftungsprofessur für Nanostrukturierte Funktionsmaterialien am KIT an. Seit 2015 ist Kraft zudem Präsident der international renommierten Materials Research Society.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.