Mit einer Fördersumme von knapp 46 Millionen Euro ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aktuell die erfolgreichste deutsche Universität im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ der Europäischen Union. Das belegt der erste Monitoring Report, den die EU Kommission zu diesem Programm veröffentlicht hat. Unter den europaweit 50 besten Einrichtungen der Sekundar- und Hochschulbildung, auch HES-Einrichtungen (von engl. „Higher and Secondary Education“), erreicht das KIT Platz acht. Im Report bei den Universitäten aufgeführt, schneidet das KIT auch im Vergleich mit den 50 besten Forschungs- oder REC-Einrichtungen (von engl. „Research Organisations") sehr gut ab. Hier würde das KIT Platz sieben erreichen und wäre ebenfalls beste deutsche Einrichtung.
Stichtag für den Monitoring Report war der 1. Dezember 2015. Bis zu diesem Termin war das KIT bereits an 58 Projekten in „Horizont 2020“ beteiligt, inzwischen sind es mehr als 80. Aktuelles Beispiel ist das vor kurzem bewilligte und vom KIT koordinierte Projekt „LiRichFCC“, das sich in intensivem Wettbewerb in der Förderlinie „FET Open“ durchsetzte: Insgesamt hatten sich hier über 800 Projekte beworben, „LiRichFCC“ wurde als eins von nur dreizehn – und einziges in Deutschland koordiniertes – Vorhaben ausgewählt. In der Linie „FET Open“ werden besonders risikoreiche und visionäre Forschungsprojekte gefördert, deren Zielsetzung es sein soll, die Basis für die Entwicklung völlig neuer Technologien zu legen. Ziel von „LiRichFCC“ ist die Entwicklung einer neuen Materialklasse für die elektrochemische Energiespeicherung (voller Titel: „LiRichFCC –A new class of powerful materials for electrochemical energy storage: Lithium-rich oxyfluorides with cubic dense packing).
Datenbasis für den Monitoring Report ist die offizielle Vertragsdatenbank der EU-Kommission E-CORDA, die alle unterzeichneten Bewilligungen (Grant Agreements) erfasst. Dem aktuellen Bericht liegen alle Bewilligungen zugrunde, die bis 1. Dezember 2015 unterzeichnet waren. „Horizont 2020“ startete im Jahr 2014 und wird bis 2020 laufen, das Gesamtbudget des Programms beläuft sich auf rund 75 Milliarden Euro. Der Monitoring Report soll künftig in der Regel jährlich aktualisiert werden.
Mit dem bisherigen Abschneiden bei „Horizont 2020“ knüpft das KIT an die Erfolge im 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) der EU an, das von 2007 bis 2013 lief: Hier sind rund 128 Millionen Euro EU-Mittel an das KIT geflossen.
Insgesamt machten Drittmittel im Jahr 2015 42 Prozent des Gesamthaushaltes des KIT aus. So warb das KIT im Jahr 2015 358 Millionen Euro Drittmittel ein (Gesamthaushalt 2015: 860,8 Millionen Euro). Hierzu zählen neben den EU-Drittmitteln insbesondere auch solche aus Förderprogrammen des Bundes, der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie aus der Industrie.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.