Dank seines überzeugenden Förderkonzeptes für junge Forscherinnen und Forscher kann das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nun 9 neue Tenure-Track-Professuren einrichten – so lautet eines der Ergebnisse des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, welches nun in Berlin von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz GWK im Beisein der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, vorgestellt wurde.
„Der wissenschaftliche Nachwuchs trägt essentiell zu Forschung, Lehre und Innovation am KIT bei“, betont Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT. „Als die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft haben wir viele Möglichkeiten, um planbare Karrierewege anzubieten. Ich freue mich, dass wir mit den nun eingeworbenen Mitteln das Angebot im Sinne der Nachwuchsforscher erweitern und verstetigen können.“
„Das KIT hat bereits jetzt eine hohe Anziehungskraft auf junge Forscher im In- und Ausland“, unterstreicht der Vizepräsident des KIT für Forschung, Professor Oliver Kraft. „Mit den Maßnahmen und der Förderung im Rahmen des Nachwuchspakts können wir die Attraktivität weiter steigern und mehr jungen Forschern einen verlässlichen und planbaren Karriereweg in der Wissenschaft anbieten.“
Das KIT folgt in seiner Personalpolitik den Grundsätzen von Verbindlichkeit, Klarheit und Transparenz. Die spiegelt sich auch in dem nun ausgezeichneten Personalentwicklungskonzept zum Tenure-Track am KIT wieder. Ziele sind planbare Karrierewege, Transparenz der beruflichen Optionen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität sowie die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie. Tenure-Track beschreibt das transparente Verfahren, über eine erfolgreiche Bewährungsphase eine Festanstellung in der Wissenschaft zu besetzen.
Mit den nun eingeworbenen Mitteln werden Tenure-Track-Professuren am KIT eingerichtet, ausgeschrieben und besetzt.
Das KIT fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs auf unterschiedlichen Ebenen. Bereits 2008 wurde das Young Investigator Network (YIN) zur Vernetzung, Interessenvertretung und Weiterbildung gegründet. Seit 2013 werden Tenure-Track-Professuren als ein Karriereweg genutzt, um frühzeitig eine Zusage für eine Lebenszeitprofessur zu erhalten. Daneben beinhaltet das Karrieresystem am KIT weitere Optionen, die eine Fachkarriere als Scientist oder Senior Scientist ermöglichen. Für alle Karrierestufen gibt es im Chancengleichheitsplan des KIT verbindlich verankerte und jährlich evaluierte Zielvorgaben für Frauenanteile.
Um die Rahmenbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Tenure-Track-Professur zu verbessern, sieht das Förderkonzept des KIT zahlreiche Maßnahmen vor. Dabei spielen Fort- und Weiterbildungen, Mitarbeitergespräche sowie Personalplanungs- und Berufungsplanungsgespräche eine große Rolle. Zusätzlich ist die Qualitätssicherung auf verschiedenen Ebenen implementiert. Zwischenevaluationen geben ein regelmäßiges Feedback über den Stand der wissenschaftlichen Karriere und schaffen Transparenz und Verbindlichkeit. Da während einer Tenure-Track-Professur die Familiengründungs- und die Qualifizierungsphase zeitlich zusammenfallen können, werden spezielle Maßnahmen angeboten, wie Verlängerungsjahre bei Geburt oder Adoption eines Kindes, familienfreundliche Arbeitszeitregelungen, umfangreiche Kinderbetreuung, Karriereberatung von Lebenspartnern sowie weitere allgemeine und individuelle Beratungsangebote.
Das Tenure-Track-Programm von Bund und Ländern
Das Tenure-Track-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses soll dazu beitragen, dass die Karrierewege in der akademischen Welt planbarer und transparenter werden. Außerdem soll es die internationale Attraktivität des deutschen Wissenschaftssystems steigern und den Universitäten dabei helfen, die besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus dem In- und Ausland zu gewinnen und möglichst dauerhaft zu halten. Der Bund wird ab dem Jahr 2017 eine Milliarde Euro bereitstellen, um 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren zu fördern. Die Laufzeit des Programms reicht bis zum Jahr 2032. Mit dem neuen Bund-Länder-Programm wird die Tenure-Track-Professur erstmals flächendeckend an den Universitäten in Deutschland etabliert.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.