Die Informatikerin Dorothea Wagner, die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) forscht und lehrt, ist neue Vorsitzende des Wissenschaftsrats, dem wichtigsten forschungspolitischen Beratungsgremium in Deutschland. Die Professorin und Leiterin des Instituts für Theoretische Informatik des KIT ist nach ihrer Vorgängerin, der Agrarökonomin Martina Brockmeier, und der Ingenieurwissenschaftlerin Dagmar Schipanski die dritte Frau in diesem Amt.
Der Wissenschaftsrat (WR) berät Bund und Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen. „Ich bin überzeugt, dass Professorin Dorothea Wagner die richtige Persönlichkeit ist, um zur Stärkung der Wissenschaft in Deutschland maßgeblich beizutragen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. In ihrer Zeit am KIT habe sie vor allem die Forschung zu Algorithmen in herausragender Weise geprägt. „Ihre Arbeit auf dem Gebiet der Informatik ist national wie international zukunftsweisend.“ Dorothea Wagner sei zudem eine ausgewiesene Kennerin des deutschen Wissenschaftssystems, mit langjähriger Erfahrung als Vizepräsidentin der DFG, als Mitglied des Wissenschaftsrats sowie dem Engagement in vielen Gremien wissenschaftlicher Institutionen. „Zu ihrer einstimmigen Wahl zur neuen Vorsitzenden des Wissenschaftsrats gratuliere ich Dorothea Wagner ganz herzlich“, betont Hanselka.
„Der Wissenschaftsrat spielt eine überragende Rolle bei der Gestaltung der deutschen Wissenschaftslandschaft in ihrer Gesamtheit. Darin hat das KIT als Exzellenzuniversität und Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft eine einzigartige Doppelfunktion. Dass mit Dorothea Wagner eine hervorragend ausgewiesene Wissenschaftlerin des KIT gewählt wurde, die sowohl die Perspektive einer Universität als auch die einer Großforschungseinrichtung sehr gut kennt, freut uns deshalb gleich in mehrfacher Hinsicht“, ergänzt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident des KIT für Forschung.
„Ich freue mich auf dieses Amt, zumal ich – vor dem Hintergrund meines Faches – den Vorsitz des Wissenschaftsrats zu einem sehr passenden Zeitpunkt übernehme. Denn viele der anstehenden und drängenden Themen treiben mich gerade auch als Informatikerin um. Es wird in den nächsten Jahren verstärkt darum gehen, wie sich die Wissenschaft im Zeitalter der Digitalisierung verändert. Auf diesen Schwerpunkt möchte ich mich als WR-Vorsitzende konzentrieren“, sagt Professorin Dorothea Wagner.
In der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats, dessen stellvertretende Vorsitzende Dorothea Wagner bislang war, wurde Peter Gumbsch, Professor für Werkstoffmechanik am KIT, in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt.
Details zum KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (in englischer Sprache): http://www.kcist.kit.edu
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.