Presseinformation 036/2021

Faszination Wissenschaft: Mit Bioökonomie aus der ökologischen Krise

Technologien und Strategien für ein nachhaltiges Wirtschaften standen im Mittelpunkt der Jahresfeier des KIT 2021
Bei der digitalen Veranstaltung blickte Präsident Holger Hanselka auf zwei erfolgreiche Jahre am KIT zurück. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)
Bei der digitalen Veranstaltung blickte Präsident Holger Hanselka auf zwei erfolgreiche Jahre am KIT zurück. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)

Die wachsenden Bevölkerungszahlen und der steigende Lebensstandard stellen unsere Gesellschaft vor große ökologische Herausforderungen: vom Klimawandel über die Vermüllung der Meere bis zu schwindenden landwirtschaftlichen Nutzflächen und Rohstoffen. Ein Ziel der Bioökonomie ist es, fossile Rohstoffquellen durch nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energiequellen zu ersetzen und hierzu fortschrittliche und nachhaltige auf biologischem Wissen und Prinzipien basierende Technologien zu nutzen.  Visionen und Fragen rund um die Bioökonomie, das Hauptthema des laufenden Wissenschaftsjahres, standen im Mittelpunkt der ersten digitalen Jahresfeier des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

„Viele Menschen denken heute mit Sorge an die Zukunft unseres Planeten – und dafür gibt es leider berechtigte Gründe“, sagte der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka, bei der Jahresfeier. „Vom Klimawandel über Wasserkrisen bis hin zu schwindenden landwirtschaftlichen Nutzflächen und Rohstoffen – viele unserer globalen Probleme sind menschlichen Ursprungs. Die Transformation unseres Wirtschaftens im Sinne einer nachhaltigen und wissenschaftsbasierten Bioökonomie ist die logische Konsequenz. Am KIT sehen wir uns in der Verantwortung, dabei zu helfen, die dafür notwendigen Technologien und Strategien zu entwickeln sowie Risiken und Auswirkungen von Lösungsvorschlägen zu untersuchen. Damit wollen wir insbesondere auch Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen.“

Für diese Herausforderungen sei das KIT hervorragend aufgestellt und zudem mit starken Partnern aus der Wirtschaft vernetzt: „Innovationen und Expertise aus dem KIT sind schon heute sehr gefragt, unter anderem bei den Themen Bioenergie, erneuerbare Kraftstoffe, innovatives Recycling oder nachhaltiges Bauen“, so Hanselka. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT entwickelten zudem beispielsweise neuartige Algenpolymere oder Züchtungsmethoden für widerstandsfähigere Nutzpflanzen. „Wir arbeiten an einer nachhaltigen Zukunft – und denken dabei von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung.“

Video: „Jahresfeier 2021 des KIT: Höhepunkte aus Forschung, Lehre und Innovation“: https://youtu.be/LGjW9zJVkc0+

 

Höhepunkte der Jahre 2019 und 2020

Neben den Top-Themen aus der Wissenschaft stand im Rückblick des Präsidenten auf die beiden zurückliegenden Jahre ein ganz aktueller Meilenstein im Fokus: Im Februar 2021 haben sich Bund und Land auf weitere Schritte zur Vollendung der bundesweit einzigartigen Fusion am KIT geeinigt. „Auf diesen Moment haben wir lange hingearbeitet. Wir versprechen uns davon unter anderem mehr Flexibilität und Agilität in der Spitzenforschung, weil wir die einzigartigen Synergien besser nutzen können“, sagte Hanselka. Wie gut das KIT bereits heute als eine Einheit agiere, zeigten nicht zuletzt auch der Erfolg in der Exzellenzstrategie und die sehr guten Bewertungen in der programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft.

In ihrem Video-Grußwort zur Jahresfeier dankte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, den Angehörigen des KIT dafür, dass sie sich auch unter den schwierigen Bedingungen, die die Pandemie mit sich bringt, weiterhin mit vollem Einsatz der Lehre und Forschung widmen: „Wir brauchen exzellente Lehre und Spitzenforschung, um auch für die Zukunft gut aufgestellt sein. Wissenschaftliche Stärke liegt zukünftig in starken Netzwerken unterschiedlicher Partner. Das KIT ist hier Vorreiter und damit Stütze für Wohlstand und Wettbewerb.“

„Als die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft kann das Karlsruher Institut für Technologie Forschung, Lehre und Innovation aus einem Guss anbieten. Genau diese Fähigkeit des KIT, die Dinge zusammenzubringen, brauchen wir auch in Zukunft dringend“, sagte Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. „Wir setzen auf das KIT, wenn es um globale Herausforderungen und Schlüsseltechnologien der Zukunft geht. Denn das KIT leistet Pionierarbeit und ist stets vorne mit dabei – ob bei der Erforschung des Autonomen Fahrens oder beim Innovationscampus Mobilität der Zukunft in Kooperation mit der Universität Stuttgart, aber auch in Sachen Energiespeicher oder regenerative Energieproduktion.“

„Die Verabschiedung des zweiten KIT-Weiterentwicklungsgesetzes war ein wichtiger Meilenstein. Das KIT kann sich weiter als einzigartige und exzellente Wissenschaftseinrichtung etablieren, auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus“, so der Vorsitzende des Aufsichtsrats des KIT, Professor Michael Kaschke. „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, das Steigern der Transferleistung und das Erhöhen der internationalen Sichtbarkeit sind dabei wesentliche Themen. All das kann nur gelingen, wenn das KIT eine hohe Autonomie erlangt. Dabei zu unterstützen, ist für mich als Aufsichtsratsvorsitzender des KIT eine große Motivation.“

 

Talkrunde: Bioökonomie und Klima

Über das Potenzial der Bioökonomie, einen Weg aus der Klimakrise zu weisen, haben bei der Jahresfeier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem KIT diskutiert. Mit dabei in der Talkrunde waren Dr. Christine Rösch, Leiterin der Forschungsgruppe nachhaltige Bioökonomie am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Professor Jörg Sauer, Leiter des Instituts für Katalyseforschung und -technologie und einer der Verantwortlichen für die Forschung an der bioliq®-Pilotanlage am KIT, sowie Professorin Almut Arneth vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung, die auch Leitautorin des Sonderberichts über Klimawandel und Landsysteme des Weltklimarats ist.

 

Anwendungs- und forschungsorientierte Lehre: KIT-Fakultätslehrpreise 2021

Die Corona-Pandemie habe auch die Lehre am KIT vor Herausforderungen gestellt, sagte Professor Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT. In kürzester Zeit und in einem großen Kraftakt seien Lehrangebote online umgesetzt worden. „Es ist beeindruckend, wie entschlossen, kreativ und engagiert die Lehrenden alles dafür getan haben und tun, dass das Studieren auch während der Lockdown-Phasen weiter möglich bleibt und diese Zeit für die Studierenden nicht verloren ist“, so Wanner.

Das besondere Engagement der Lehrenden würdigte das KIT bei der Jahresfeier mit der Verleihung der Fakultätslehrpreise. Nominiert wurden die 22 Preisträgerinnen und Preisträger von den elf KIT-Fakultäten unter Einbindungen der jeweiligen Fachschaften sowie Studienkommissionen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Video-Porträt: https://youtu.be/nEcH509q60M

Aufzeichnung der gesamten ersten digitalen Jahresfeier des KIT zum Nachschauen unter: https://youtu.be/-_X2nfSqTrk

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

mhe, 23.04.2021
Kontakt:

 

Christian Könemann
Pressesprecher
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
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Kontakt für diese Presseinformation:

Dr. Martin Heidelberger
Pressereferent
Tel.: +49 721 608-41169
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