Der Julius Wess-Preis 2021 des KIT-Zentrums Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik (KCETA) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) geht an Professor Mark Wise vom California Institute of Technology, kurz Caltech. Er erhält den Julius Wess-Preis in Anerkennung seiner herausragenden und bahnbrechenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Teilchenphysik, insbesondere der Entwicklung moderner effektiver Feldtheorien für die Flavour-Physik, und seines hohen internationalen Ansehens. Zur Preisverleihung am 5. November 2021 ab 16:00 Uhr im Audimax am Campus Süd des KIT sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Eine Anmeldung zum Vortrag ist aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen bis zum 4. November per E-Mail an presse unbedingt erforderlich. ∂ kit edu
Zur Sicherheit aller Anwesenden bitten wir darum, einen 3G-Nachweis (genesen, geimpft, getestet) mitzubringen.
Mark Wise ist Professor für Hochenergiephysik am Caltech. Er leistete bahnbrechende Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Teilchenphysik. Mehrere seiner Entdeckungen wurden inzwischen in die Lehrbücher aufgenommen, wie die Entwicklung des schwach wechselwirkenden Teils des sogenannten Hamilton-Operators im Jahr 1979, der die Grundlage für die gesamte Theorie der Flavour-Physik darstellt. Darüber hinaus entwickelte er eine Theorie schwerer Quarks, die das Verhalten von Bausteinen der Atomkerne beschreibt.
Der sogenannte Flavour (engl. für Aroma) ist eine Quantenzahl, die – wie etwa die Ladung oder der Drehimpuls – zur Beschreibung des Zustands von Elementarteilchen dient. Sie ist bei Prozessen der schwachen und der starken Wechselwirkung von Bedeutung. Bei der starken Wechselwirkung, die für den Zusammenhalt von Atomkernen bestimmend ist, bleibt der Flavour erhalten.
Programm die Veranstaltungssprache ist englisch |
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16:00 Uhr | Begrüßung Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT |
16:10 Uhr | Einführung in das KIT-Zentrum Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik (KCETA) Professorin Anke-Susanne Müller, KIT, Wissenschaftliche Sprecherin von KCETA |
16:20 Uhr | Gastvortrag Professor Martin Beneke, Technische Universität München |
17:00 Uhr | Kaffeepause |
17:15 Uhr | Laudatio Professor Ulrich Nierste, Institut für Theoretische Teilchenphysik des KIT |
17:45 Uhr | Preisverleihung Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT |
18:00 Uhr | Approximate symmetries of the Standard Model for elementary particle interactions and their implications for the hadronic spectrum, proton decay and cosmology Professor Mark Wise, California Institute of Technology, USA |
19:00 Uhr | Empfang |
Als künstlerischer Programmpunkt wird unter anderem ein Beitrag des SAM•ComputerStudio und des IMWI Institut für Musikinformatik und Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Karlsruhe für die Karlsruher Schlosslichtspiele zu sehen und zu hören sein: Bei der Videoprojektion „Nucleus“ steht die gleichnamige Komposition des Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm im Mittelpunkt. Die Aufführung des Werkes durch Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe lässt Bilder entstehen, die sich in Interaktion mit der Musik als „Visual Music“ entfalten.
Mark Wise – zur Person:
Mark Wise, Jahrgang 1953, studierte an der Universität von Toronto und an der Stanford University, USA. Seit 1992 ist er John A. McCone-Professor für Hochenergiephysik am California Institute of Technology (Caltech). Er ist Fellow der American Physical Society, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der National Academy of Sciences. Mark Wise veröffentlichte mehr als 240 Publikationen, die insgesamt weit über 30 000 Mal zitiert wurden, darunter auch sieben Publikationen, die jeweils über 1 000 Mal zitiert wurden.
Julius Wess-Preis
Der Julius Wess-Preis erinnert an Professor Julius Wess, der sich während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit an der damaligen Universität Karlsruhe – heute KIT –für die theoretische und experimentelle Elementarteilchenphysik eingesetzt und während dieser Zeit wissenschaftliche Arbeiten von international herausragender Bedeutung veröffentlicht hat. Feldtheoretische Begriffe wie die Wess-Zumino-Wirkung oder die Formulierung der ersten supersymmetrischen Quantenfeldtheorie, des Wess-Zumino-Modells, sind mit seinem Namen verbunden. Der Julius Wess-Preis des KIT-Zentrums Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik (KCETA) ist mit 10 000 Euro dotiert. Der Forschungspreis wird an Elementarteilchen- oder Astroteilchenphysiker für herausragende experimentelle oder theoretische wissenschaftliche Leistungen verliehen, die unser Verständnis der fundamentalen Naturgesetze erweitern und vertiefen.
Das Preisgeld wird von der Schleicher-Stiftung in Kooperation mit der KIT-Stiftung finanziert. Die KIT-Stiftung fördert seit ihrer Gründung im Jahr 2012 Forschung, Lehre, Innovation und Akademisches Leben am KIT. Als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts finanziert sie ihre Aufgaben fast ausschließlich über Zuwendungen von Freundinnen und Freunden sowie Förderinnen und Förderern. Weitere Informationen: http://www.stiftung.kit.edu
Weitere Informationen zum KIT-Zentrum Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik: https://www.kceta.kit.edu/index.php
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.