Im Sommersemester 2022 wird die Präsenzlehre am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nach drei Online-Semestern und einem Hybrid-Semester wieder die Regel sein. Das Bundes-Infektionsschutzgesetz sieht für den Studienbetrieb an Hochschulen keine Einschränkungen mehr vor. Aus einem Sonderprogramm des Landes Baden-Württemberg erhält das KIT knapp zwei Millionen Euro zur Umsetzung von Maßnahmen, die Studierende bei der Rückkehr in den Studienalltag unterstützen.
„Wir freuen uns sehr, dass das kommende Sommersemester – endlich – wieder ein Semester in Präsenz sein wird. Zwar hat die Pandemie die Digitalisierung in der Lehre gestärkt, aber gemeinsames Lehren und Lernen auf dem Campus sind wichtig für den Studienerfolg und das Miteinander“, so Professor Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT. „Viele Lehrende am KIT haben in den vergangenen Semestern die vorhandenen Möglichkeiten mit viel Eigeninitiative und Engagement gezielt weiterentwickelt“, sagt Wanner. „Der direkte Austausch zwischen den Lehrenden und den Studierenden sowie unter den Studierenden in Präsenzveranstaltungen bleiben jedoch von zentraler Bedeutung für deren Lernerfolg und deren Persönlichkeitsentwicklung“. Der E-Learning-Anteil werde aber dauerhaft höher sein als vor der Pandemie, weil viele didaktisch wertvolle und sinnvolle Angebote und Ergänzungsangebote geschaffen wurden, betont der Vizepräsident. Bereits im Wintersemester 2021/2022 waren am KIT nach drei Online-Semestern wieder viele Lehrveranstaltungen in Präsenz möglich. Dazu hatte das KIT hybride Lehrangebote eingeführt, die Veranstaltungen vor Ort mit digitaler Teilnahme kombinierten, und 35 Hörsäle mit der entsprechenden zusätzlichen Technik ausgestattet. So war es trotz der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen möglich, Lehre in Präsenz anzubieten und zugleich allen Studierenden in der besonderen Situation einen Studienfortschritt zu ermöglichen.
Das Bundes-Infektionsschutzgesetz sieht seit dem 2. April 2022 für den Studienbetrieb an Hochschulen keine Einschränkungen mehr vor. Damit gelten die allgemeinen Corona-Regelungen des Landes Baden-Württemberg. Es wird daher grundsätzlich keine 3G-Kontrollen bei Präsenzveranstaltungen und keine Maskenpflicht in Hörsälen und in öffentlichen Räumen mehr geben. Angesichts der aktuellen Infektionslage empfiehlt das KIT, weiterhin auf den Infektionsschutz zu achten und beispielsweise im Studienbetrieb in Innenräumen, wo die Abstände nicht eingehalten werden können, freiwillig eine Maske zu tragen. Das Präsidium appelliert in dieser Frage an die Eigenverantwortung, den gegenseitigen Respekt und die Toleranz aller Mitglieder des KIT.
Sollte der Landtag im weiteren Verlauf ganz Baden-Württemberg oder Karlsruhe und Umgebung zum „Hotspot-Gebiet“ erklären, wären auch an den Hochschulen wieder mit weitergehenden Einschränkungen zu rechnen.
Landesweites Förderprogramm für Universitäten, um die Rückkehr zur Normalität im Studium zu beschleunigen
Um den Studierenden nach vier Corona-Semestern einen guten Wiedereinstieg zu ermöglichen und eventuelle Lernrückstände aufzuholen, hat das Land für alle Landesuniversitäten und Akademien ein Sonderprogramm aufgesetzt. Mit insgesamt 28 Millionen Euro, davon rund 1,95 Millionen Euro für das KIT, sollen sinnvolle Zusatzangebote gemacht werden, um die Rückkehr zur Normalität zu beschleunigen. Mit den zusätzlichen Mitteln will das baden-württembergische Wissenschaftsministerium die Hochschulen dabei unterstützen, passgenaue Maßnahmen und Angebote für die Aufarbeitung der spezifischen Problemlagen von Studierenden aus der Corona-Zeit zu entwickeln.
Am KIT sollen 146 zusätzliche Maßnahmen durchgeführt werden
Am KIT bieten im Rahmen dieses Programms alle elf KIT-Fakultäten sowie mehrere zentrale Stellen insgesamt 146 zusätzliche Maßnahmen an, davon 88 Prozent Präsenzveranstaltungen, acht Prozent hybride Veranstaltungen und vier Prozent reine Online-Veranstaltungen. Die Maßnahmen umfassen beispielsweise zusätzliche Coachings, Tutorials, Praktika, Lern-Cafés oder betreute Lernräume. Sie sollen einerseits dazu dienen, die Studierenden beim Erlernen von Studieninhalten zu unterstützen, aber auch Studierende untereinander besser zu vernetzen und damit Hilfe zur Selbsthilfe geben sowie den Erwerb von Schlüsselqualifikationen über das jetzt schon bestehende Angebot hinaus zu fördern.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.