Mit der Verabschiedung eines „Diversity Statement“ hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) den Umgang mit der Vielfalt seiner fast 10 000 Beschäftigten auf eine neue Grundlage gestellt. In einem ganzheitlichen Ansatz, der sämtliche Aspekte von Vielfalt als Mehrwert versteht, steht die Entfaltung der Leistungspotenziale aller im Mittelpunkt. Strategische Schwerpunkte werden bei Chancengleichheit und Internationalisierung gesetzt. Ein Zeichen für Vielfalt setzt der Präsident des KIT Professor Holger Hanselka auch persönlich: Als Schirmherr unterstützt er den Karlsruher Christopher Street Day (CSD) am 4. Juni 2022.
„Vielfalt, Offenheit und Transparenz sind am KIT Werte, an denen wir uns täglich orientieren. Wie unsere pluralistische Gesellschaft insgesamt, lebt auch die Wissenschaft von gegenseitigem Respekt und dem Anerkennen von Unterschieden. Mit dem jetzt verabschiedeten Diversity Statement des KIT wollen wir noch stärker als bisher individuelle Lebensentwürfe und -situationen ermöglichen und noch mehr Diversity-Kompetenz entwickeln“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT. „Die Vielfalt unserer Beschäftigten und Studierenden ist unsere Stärke. Vielfalt bringt uns voran – in Forschung, Lehre und Innovation sowie im gesellschaftlichen Miteinander. Als Präsident des KIT ist es mir deshalb eine große Ehre, Schirmherr des diesjährigen Christopher Street Day in Karlsruhe zu sein und die LGBTQ-Community in ihrem Kampf um gleiche Chancen und Rechte zu unterstützen.“
Das Diversity Statement des KIT bündelt bestehende wie künftige Aktivitäten: Im Handlungsfeld „Individuelle Lebensentwürfe ermöglichen und Lebenssituationen berücksichtigen“ stehen Angebote zur Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf im Mittelpunkt. Hier geht es zum Beispiel um mobiles Arbeiten, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen – aber auch um die Teilhabe von Menschen mit Sehbeeinträchtigung, die das Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien ACCESS@KIT unterstützt. Im Handlungsfeld „Transparente und faire Rahmenbedingungen schaffen“ beschreiben Leitlinien und Selbstverpflichtungen, welche Anforderungen es etwa für Entfristungen gibt oder wie planbare Karrierewege am KIT aussehen. Des Weiteren helfen systematische und transparente Personalauswahlverfahren, die eigene Karriere am KIT optimal zu planen. Im Handlungsfeld „Diversity-Kompetenzen entwickeln“ werden mittels E-Learning-Modulen und Workshops einschlägige Handlungskompetenzen, etwa zum „Unconscious Bias“ („Unbewusste Voreingenommenheit“), vermittelt – so auch im Rahmen des bundesweiten „Diversity Day“ am 31. Mai.
Schwerpunkte Chancengleichheit und Internationalisierung
Strategische Schwerpunkte setzt die Diversity-Strategie des KIT bei der Chancengleichheit und der Internationalisierung. Die Anstrengungen zur KIT-weiten Stärkung der Chancengleichheit von Männern und Frauen spiegeln sich unter anderem in drei Vorhaben wider, die seit 2019 als Teil der Exzellenzstrategie des KIT durchgeführt werden: Im Rahmen von „Gender Equity 1“ werden seit Herbst 2021 insgesamt 14 fachspezifische Chancengleichheitsaktivitäten gefördert. Diese reichen von Rekrutierungsmaßnahmen für verschiedene Karrierestufen über den Aufbau von Netzwerken für Wissenschaftlerinnen bis zur Analyse und Optimierung von Arbeitsbedingungen unter dem Aspekt der Chancengleichheit. Im Fokus von „Gender Equity 2“ stehen dagegen die Gewinnung von Professorinnen sowie das Vernetzen von Wissenschaftlerinnen. Das ambitionierte „100-Professuren-Programm“ sieht einen Anteil von 40 Prozent Frauen unter den Neuberufenen vor. Maßgeblich soll dies dazu beitragen, dass bis 2030 mindestens jede fünfte Professur am KIT von einer Frau besetzt wird.
Zweiter Schwerpunkt des Diversity Statement ist die Internationalisierung. Am KIT forschen, lehren, arbeiten und studieren Menschen aus mehr als 120 Ländern. Die zahlreichen Mehrwerte dieser kulturellen Vielfalt hebt das KIT in seiner 2018 verabschiedeten Internationalisierungsstrategie hervor. Darüber hinaus nimmt das KIT seine gesellschaftliche Verantwortung über die nationalen Grenzen hinaus wahr, zum Beispiel in den europäischen Verbünden Eucor und EPICUR. Umfangreiche Willkommens- und Integrationsangebote für internationale Forschende und Studierende sind deshalb ein selbstverständlicher Bestandteil der neuen Diversity-Strategie.
Um seine Wertschätzung des Themas Diversität auch nach außen sichtbar zu machen, wird das KIT zudem in Kürze der 2006 gegründeten Arbeitgeberinitiative „Charta der Vielfalt“ beitreten. Mit Unterzeichnung der Charta erklären Arbeitgeber, dass sie Chancengleichheit für ihre Beschäftigten herstellen beziehungsweise fördern werden, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung.
Weitere Informationen: https://www.peba.kit.edu/2281.php
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.