Presseinformation 072/2022

Große Beschleunigeranlagen energieeffizient und nachhaltig gestalten

Neues Testfeld am KIT für Energieeffizienz und Netzstabilität in großen Forschungsinfrastrukturen
In Testfeld KITTEN am KIT untersuchen das Energy Lab 2.0 und der Karlsruhe Research Accelerator KARA gemeinsam, wie energieverantwortliche Großforschung mit Beschleunigern – im Bild der Beschleuniger FLUTE am KIT – in Zukunft aussehen könnte. (Foto: Marku
In Testfeld KITTEN untersuchen Forschende des KIT wie energieverantwortliche Großforschung mit Beschleunigern – im Bild der Beschleuniger FLUTE am KIT – in Zukunft aussehen könnte.

Beschleuniger sind Schlüsselinstrumente der Forschung etwa in Physik, Chemie, Biologie, Medizin oder in den Materialwissenschaften. Konzepte und Komponenten, die solche Beschleunigeranlagen künftig nicht nur leistungsfähiger, sondern zugleich möglichst energieeffizient und nachhaltig machen, erforscht das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im neuen Testfeld KITTEN. Die Einweihung des Testfelds ist am 21. Juli 2022 ab 15:30 Uhr im TRIANGEL Open Space am Kronenplatz. Dazu sind die Medien eingeladen. Anmeldung bis 20. Juli per E-Mail an presse does-not-exist.kit edu.

Moderne Teilchenbeschleuniger bringen kleine Teilchen wie Elektronen oder Atomkerne auf Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit. Forschende dringen damit zu den kleinsten Teilchen und ihren Wechselwirkungen vor. Das macht die Beschleuniger zu Schlüsselinstrumenten der Forschung: „Ganz gleich, ob es um die zukünftige Energieversorgung, den Klimaschutz oder die Mobilitätswende, Materialwissenschaften oder die Medizin geht: Forschung braucht hochleistungsfähige Infrastrukturen, um diese Herausforderungen bewältigen zu können. Zugleich stehen wir vor der Aufgabe und übernehmen Verantwortung dafür, den Betrieb dieser Anlagen so energieeffizient wie möglich zu gestalten“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Im Testfeld KITTEN können wir nun die Beschleunigertechnologien – die für viele Disziplinen grundlegend sind – im Hinblick auf Leistung und Nachhaltigkeit weiterentwickeln“.

Ziel: Energieeffizienz bei höchster Leistungsfähigkeit

„Ein Ziel unserer Forschung ist es, Beschleuniger und ihre Infrastrukturen möglichst energieverantwortlich zu gestalten. Diese sind bisher meist nur auf höchste Leistungsfähigkeit, nicht aber auf Energieeffizienz ausgerichtet“, sagt Professorin Anke-Susanne Müller, Leiterin des Instituts für Beschleunigerphysik und Technologie des KIT.

Um den energetischen Fußabdruck von Beschleunigeranlagen zu optimieren, hat das KIT im Testfeld KITTEN (steht für: KIT Testfeld für Energieeffizienz und Netzstabilität) die Beschleunigertestanlage KARA mit dem Energy Lab 2.0 zusammengebracht. „Hier sollen Konzepte der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Komponente bis System in laufende und neue Anlagen einfließen“, so Müller. Bestandteile des Testfelds sind unter anderem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Beschleunigerhalle in Kombination mit innovativen Kühlkonzepten und einer KI-gestützten Echtzeitoptimierung des Betriebs.

Plattform für Beschleunigertechnologie der Zukunft

KITTEN ist eingebunden in die „Accelerator Technology Platform“ (ATP) am KIT, die daran arbeitet, die Beschleunigertechnologie der Zukunft zu entwickeln. „Es geht in der ATP darum, die zukünftigen großen Forschungsinfrastrukturen neu zu gestalten und zu betreiben. Sie ist zentrale Anlaufstelle für Wissenschaft und Industrie, um die für Beschleuniger relevanten Technologien effizient zu entwickeln“, erläutert Müller.

Einweihung des Testfelds KITTEN am 21. Juli 2022

Das Testfeld KITTEN wird am 21. Juli 2022 mit einer Podiumsdiskussion im TRIANGEL Open Space am Kronenplatz und einem Festakt am Campus Nord des KIT eingeweiht. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind eingeladen, Anmeldung bitte bis 20. Juli 2022 per E-Mail an presse does-not-exist.kit edu.

Programm
15:30 Uhr Podiumsdiskussion: Kommen große Forschungsinfrastrukturen an ihre Grenzen? Neue Energiekonzepte für die Forschung der Zukunft.

 

Teilnehmende:
 

Prof. Holger Hanselka, Präsident des KIT, Forschungsbereichskoordinator Energie und Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft

Prof. Rolf Heuer, ehemaliger Generaldirektor des CERN

Prof. Jürgen Debus, Direktor Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg

Prof. Veit Hagenmeyer, Leiter des Instituts für Automation und angewandte Informatik, KIT

Prof. Markus Klute, Leiter des Instituts für Experimentelle Teilchenphysik, KIT

Moderation: Prof. Anke-Susanne Müller, Leiterin des Instituts für Beschleunigerphysik und Technologie, KIT

16:45 Uhr Bustransfer zum Campus Nord des KIT (für angemeldete Gäste)
17:15 Uhr Grußworte

Prof. Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT

Prof. Joachim Knebel, Leiter des Bereichs 3 – Maschinenbau und Elektrotechnik des KIT

17:35 Uhr Künstlerischer Auftakt, Badisches Staatstheater Karlsruhe
17:55 Uhr Einweihungszeremonie KITTEN mit Liveschaltung zu Energy Lab 2.0
18:05 Uhr Sektempfang mit musikalischer Untermalung

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

jho, 18.07.2022
Kontakt:

 

Christian Könemann
Pressesprecher
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
christian koenemann does-not-exist.kit edu

Kontakt für diese Presseinformation:

Dr. Joachim Hoffmann
Pressereferent
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