Forschungsdaten bilden die Grundlage für Erkenntnisse und Innovationen. Für den Fortschritt unserer Gesellschaft spielen sie eine tragende Rolle. Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) hat das Ziel, Datenschätze in Zukunft besser zu nutzen. Vom 12. bis 14. September veranstaltet sie in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die erste Conference on Research Data Infrastructure (CoRDI) auf dem Campus Süd des KIT. Die Forschungsfelder reichen dabei von A wie Agrarwissenschaften bis Z wie Zellbiologie.
Pandemien, der Klimawandel und der Straßenverkehr haben eins gemeinsam: Mit hochwertigen, gut vernetzten Daten können wir sie besser verstehen und informiert entscheiden, wie wir handeln. Der Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. mit Sitz in Karlsruhe setzt sich seit seiner Gründung 2020 für ein zukunftsfähiges Management von Forschungsdaten ein. Inzwischen sind über 250 Wissenschaftsorganisationen, Universitäten sowie Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Fachgesellschaften und Vereine Mitglied. Die Zukunft der datengetriebenen Forschung wird somit von einem starken Netzwerk gestaltet.
Die einzelnen Fachbereiche engagieren sich bei NFDI in Konsortien. In jedem der 26 Konsortien sind bis zu 80 Einrichtungen vernetzt und arbeiten gemeinsam an fachinternen sowie übergreifenden Themen. Dabei sind bereits Services wie eine Plattform für die Suche nach humanen molekularbiologischen Daten, sogenannten Omics-Daten (beispielsweise der „GHGA Metadata Catalog“ mit Genomdaten), ein elektronisches Laborjournal-Notizbuch („Chemotion“) oder ein virtueller Assistent zur Klärung rechtlicher Fragestellung beim Nutzen von Daten („interactive Virtual Assistant: iVA“) entstanden.
Themen wie Datenschutz, übergreifende Standards, gemeinsam genutzte Infrastrukturen, Weiterbildung oder die Kooperation mit der Wirtschaft sind für mehrere oder sogar alle Konsortien relevant. Sie werden daher zusammen in thematischen Sektionen vorangetrieben. NFDI entwickelt auch Basisdienst-Services, zum Beispiel für ein verbessertes Zugangsmanagement zu Daten oder eine bessere semantische Vernetzung auf Basis eines Terminologie-Dienstes.
KIT an elf NFDI-Konsortien beteiligt
Das KIT ist an elf der 26 Konsortien der NFDI beteiligt. Zuletzt wurden im Jahr 2022 drei neue Konsortien mit Beteiligung des KIT in die Bund-Länder-Förderung aufgenommen: NFDI4Energy für das Energiesystem, NFDIxCS zur Speicherung komplexer Datenobjekte sowie Base4NFDI für Basisdienste in der wissenschaftlichen Dateninfrastruktur. Darüber hinaus ist York Sure-Vetter, Professor am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren des KIT, seit März 2020 Direktor der NFDI.
Forschungsdaten – für Innovationen und gesellschaftlichen Nutzen
Die CoRDI bietet unter dem Titel „Connecting Communities“ Personen aus dem Verein und darüber hinaus zum ersten Mal die Chance, sich bei einem großen Event in Präsenz zusammenzufinden. Die Konferenz steht für umfassendere Erkenntnisse durch bessere Nutzung von Forschungsdaten, für Innovationen und den daraus entstehenden gesellschaftlichen Nutzen. An drei Tagen gibt es wissenschaftliche Vorträge, Diskussionsformate, Poster- und Marktsessions sowie einen öffentlichen Abendvortrag. Erwartet werden rund 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sämtlichen Forschungsfeldern sowie Akteure aus dem Infrastrukturbereich und der Wirtschaft.
Programm (Auswahl):
Die Konferenz findet in englischer Sprache statt.
Veranstaltungsort: Audimax auf dem Campus Süd des KIT, Gebäude 30.95, Straße am Forum 1, 76131 Karlsruhe.
Dienstag, 12. September 2023 | |
11:00 - 11:30 Uhr |
Eröffnung
|
19:30-20:30 Uhr |
Öffentlicher Abendvortrag (auch für Bürgerinnen und Bürger) Julia Janssen, Künstlerin und Forscherin: Behind the Click |
Donnerstag, 14. September 2023 |
|
16:00-17:30 Uhr |
Panel-Diskussion: „Zukunft der Forschungsdaten-Ökosysteme“ mit
|
Weitere Informationen zur Konferenz und vollständiges Programm
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.