Presseinformation 085/2023

Mobilität: Autonomes Ridepooling soll die Verkehrswende unterstützen

Bund fördert Projekt in der Modellregion Hamburg – Forschende des KIT untersuchen darin das Verhalten der Nutzenden von Mobilitätsangeboten
Simulation von Ridepooling-Fahrzeugen mit mobiTopp für die Erforschung der Wirkung autonomen Verkehrs (Abb.: MOIA Simulation)
Simulation von Ridepooling-Fahrzeugen mit mobiTopp für die Erforschung der Wirkung autonomen Verkehrs (Abb.: MOIA Simulation)

Neue Mobilitätsangebote wie Ridepooling könnten Innenstädte entlasten, Emissionen senken und Fahrgästen mehr Flexibilität bieten. Ein On-Demand-Verkehrsangebot mit autonomen Shuttlebussen im Hamburger Straßenverkehr entwickelt das Projekt „Autonomes Ridepooling“ (ALIKE), an dem auch Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beteiligt sind. ALIKE bündelt die Kompetenzen von Mobilitätsanbietern und Partnern aus Fahrzeugindustrie und Wissenschaft. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit 26 Millionen Euro.

Bis zu 10 000 autonome Shuttles könnten im Jahr 2030 auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Mit einem modernen On-Demand-Verkehrsangebot soll in der Hansestadt eine Mobilitätslösung geschaffen werden, die den klassischen ÖPNV aus Bus und Bahn um ein neues Produkt erweitert. Das System soll für Fahrgäste leicht buchbar und nutzbar, im besten Fall überregional skalierbar und auch auf ländliche Gebiete übertragbar sein.

Das autonome Ridepooling soll die Lücke zwischen den tatsächlichen Mobilitätsbedürfnissen in vielen Lebenssituationen und dem ÖPNV schließen. Die Konsortialpartner werden erstmals ein Gesamtsystem zur Buchung und Nutzung von bis zu 20 autonom fahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in Hamburg entwickeln und aufbauen. Die Fahrzeuge werden in einen On-Demand-Dienst integriert, um sie im Realbetrieb zu erproben und über Apps für Nutzerinnen und Nutzer digital buchbar zu machen. Die Projektergebnisse sollen die Grundlage für eine künftige kommerzielle Bereitstellung und Skalierung von autonomen Ridepooling-Diensten schaffen.

Auswirkungen der autonomen Fahrzeuge auf Verkehr und Fahrgäste

Wie die Hamburger Bevölkerung das neue Angebot annimmt, untersuchen Forschende vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT. Dabei knüpfen sie an die Begleitforschung im Projekt MOIA an, in dem sie zeigen konnten, dass sich der Autoverkehr in Hamburg mit Ridepooling-Angeboten unter bestimmten Bedingungen um bis zu acht Prozent reduzieren ließe. Das eigens dafür entwickelte Simulationstool mobiTopp wird auch bei ALIKE im Einsatz sein. „Hier werden die ersten autonomen Fahrzeuge großflächig in den ÖPNV integriert. Wir untersuchen, wie sich Menschen mit autonomen Ridepooling-Angeboten verhalten“, erläutert Dr. Martin Kagerbauer vom IfV. Mit autonomen Fahrzeugen lasse sich Ridepooling wirtschaftlicher betreiben. Das stärke auch die Mobilität abseits vom privaten PKW, so der Mobilitätsforscher. Mit den Daten aus diesen Erhebungen entwickeln er und sein Team dann auch das MOIA-Verkehrsmodell mit mobiTopp weiter. „Je mehr Daten wir zu unterschiedlichen Mobilitätsformen in unserem Modell zusammentragen, desto besser können wir die Verkehrswende verstehen und vorantreiben.“

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Vorhaben mit 26 Millionen Euro. Den Förderbescheid übergab Bundesverkehrsminister Volker Wissing heute (23. Oktober 2023) in Hamburg.

Partner in ALIKE

Neben HOCHBAHN als Konsortialführer gehören dem Projektkonsortium der On-Demand-Dienst MOIA, die Fahrzeughersteller HOLON und Volkswagen Nutzfahrzeuge, das KIT als Forschungspartner sowie die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende an.

Weitere Informationen:

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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

ase, 23.10.2023
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