Mehr als 2 000 Gäste haben bei einem Festakt (20.Februar 2025) das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Ort der Forschung, Lehre und Innovation gefeiert, das weit über die Region hinauswirkt. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Bundes- und Landesregierung sowie Spitzenvertreterinnen und -vertreter der deutschen und internationalen Wirtschaft und Wissenschaft würdigten das KIT als in seiner Art bundesweit einzigartige Einrichtung, die Universität und Großforschungszentrum miteinander vereint. Damit trage es als bedeutende Forschungs- und Bildungseinrichtung wesentlich zur Attraktivität der Wissenschaftsstandorte Baden-Württemberg und Deutschland bei. Um weiter zukunftsfähig zu sein, will das KIT unter anderem noch mehr auf Internationalisierung und Kooperationen setzen.
Fotos von der Veranstaltung finden Sie in diesem Album.
Der Präsident des KIT, Professor Jan S. Hesthaven, sagte, die Welt verändere sich und darauf werde man sich strategisch einstellen. „Wir wollen als KIT noch offener werden, für Studierende und Forschende aus dem Ausland. Das bedeutet, dass wir in der Lehre mehr englischsprachige Angebote machen müssen. Die Zukunft liegt in der Kooperation mit unseren Partnern, nicht im Wettbewerb. Unsere Forschung soll dem Wohle der Gesellschaft dienen. Dazu müssen auch wir lernen, neu zu denken.“
Cem Özdemir, Bundesminister für Bildung und Forschung, würdigte die zentrale Rolle der Einrichtung als Motor für wissenschaftliche Exzellenz und technologische Innovation in Deutschland: „200 Jahre KIT – das bedeutet: 200 Jahre Ort der Zukunft, 200 Jahre Innovationspower und Exzellenz, 200 Jahre Karlsruhe als Vorbild für Deutschland und Europa. Hier kommen zwei Welten zusammen: Die einzigartige Kombination aus Universität und Großforschung hat einen großen Beitrag dazu geleistet, wie hoch angesehen das KIT und dadurch auch das ‚Ländle‘ und Deutschland in Europa und der Welt sind. Ich gratuliere herzlich zu diesem großartigen Geburtstag und möchte mich bei allen bedanken, die das KIT zu dem gemacht haben, was es heute ist. Die besondere Bedeutung des KIT für die Wissenschaft und den Wissenschaftsstandort sind der Lohn Ihrer harten Arbeit, sind Ihr Erfolg. Hier am KIT wird die Zukunft gestaltet. Machen Sie weiter so, wir brauchen Sie mehr denn je!“
Unentbehrlich für den Standort Baden-Württemberg
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, zugleich Schirmherr des Jubiläumsjahres, nannte das KIT in seinem Grußwort unentbehrlich für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg. „Das Karlsruher Institut für Technologie ist einer der Orte in Baden-Württemberg, wo die Zukunft immer schon ein Stück Realität ist. Die Exzellenzuniversität ist ein bedeutender Wissensträger und Wissensvermehrer, sie ist Innovationsmotor für Baden-Württemberg und ganz Deutschland. Hier wird zu den großen Fragen unserer Zeit geforscht – insbesondere in den gesellschaftlich hochrelevanten Bereichen Energie, Mobilität und Information. Es ist mir daher eine besondere Freude, das Jubiläumsjahr ‚200 Jahre KIT‘ als Schirmherr begleiten zu dürfen. Meine herzlichsten Glückwünsche zu diesem Jubiläum!“
Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, lenkte in einer Talkrunde den Blick auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. „Seit zwei Jahrhunderten steht der Wissenschaftsstandort Karlsruhe für Exzellenz in Forschung und Lehre sowie für den Transfer von Innovationen in Gesellschaft und Wirtschaft. Bahnbrechende Entdeckungen und Entwicklungen sind mit dem KIT und seinen Vorgängereinrichtungen verbunden – von der Begründung des wissenschaftlichen Maschinenbaus über die Einrichtung der bundesweit ersten Informatikfakultät bis zum Empfang der ersten E-Mail Deutschlands. Damals wie heute werden in Karlsruhe die Fachkräfte von morgen ausgebildet – Menschen, deren Wissen und Können, deren Ideen und Neugier wir in Zukunft dringend benötigen. Kurzum: 200 Jahre KIT sind ein Grund zu feiern und stolz zu sein!“
Auch Karlsruhes Oberbürgermeister, Dr. Frank Mentrup, würdigte das KIT als wertvollen Partner von Stadt und Region. „Das KIT steht für die Offenheit und für die Willkommenskultur Karlsruhes. Es ist nicht nur der größte Arbeitgeber unserer Region, sondern mit seinen Studierenden und Forschenden aus mehr als 120 Ländern auch ein Zeichen der Weltoffenheit der Innovations- und Technologieregion.“
„Das Karlsruher Institut für Technologie ist ein Leuchtturm der deutschen Wissenschaftslandschaft und ein wegweisendes Modell für die Gestaltung unserer Zukunft. Es beweist eindrucksvoll, dass die enge Verzahnung von universitärer Lehre und außeruniversitärer Spitzenforschung enorme Synergien freisetzt. Zudem ist es bemerkenswert, zu sehen, welche Talente aus aller Welt das KIT anzieht,“ sagt der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Otmar D. Wiestler. „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft steht für Innovation, Technologietransfer und interdisziplinäre Zusammenarbeit – und markiert damit einen bedeutenden Meilenstein in unserer Forschungsorganisation.“
Das Aufsichtsratsmitglied und Alumnus des KIT, Stefan Quandt, unterstrich den Anspruch des KIT: Antworten zu finden auf die globalen Herausforderungen der Menschheit. „Energiesicherheit, Digitalisierung, Zukunft der Mobilität und Begrenzung und Management des Klimawandels sind Gebiete, auf denen das KIT Spitzenforschung betreibt und Grundlagen für Innovationskraft schafft. Diesem Anspruch stellen wir uns auch in der Zukunft!“
Das Grußwort für die Studierenden des KIT hielt Gregor Ulbricht, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) am KIT.
In einem mehr als zweistündigen Bühnenprogramm konnten sich die Gäste aus dem In- und Ausland über die Erfolge und Entwicklungen des KIT informieren. Live-Talks, Podiumsdiskussionen und Kurzfilme gaben Einblicke in Vergangenheit und Zukunft. Aber auch aktuelle Themen kamen zur Sprache.
So wurde in einer Gesprächsrunde die Bedeutung der Alumni beleuchtet. Erfolgreiche Ehemalige des KIT – Dr. Amel Karboul, Gründerin und CEO des Education Outcomes Fund, Professor Dieter Leonhard, Präsident der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, sowie der Präsident der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel, und Dr. Efstratia Zafeirou, Senior Manager bei AUDI AG – zeigten auf, welche Karrierewege das KIT in den unterschiedlichsten Berufsfeldern ermöglicht. Beide berichteten, dass Absolventinnen und Absolventen bei Arbeitgebenden heiß begehrt seien. Auch Präsident Hesthaven zeigte sich überzeugt, dass Alumni die perfekten Botschafterinnen und Botschafter ihrer ehemaligen Bildungseinrichtung seien. Das sei ein wunderbarer Weg, um der Alma Mater etwas zurückzugeben.
Den festlichen Rahmen der Jubiläumsfeier setzte die KIT Big Band. Durch die Veranstaltung führte ARD-Moderatorin Linda Zervakis.
Weitere Informationen:
Anlässlich des Jubiläumsjahres hat das KIT die Festschrift „Die ersten 200 Jahre“ gestaltet
Jubiläumsfilm „KIT. Ort der Zukunft. Seit 1825“ (youtube)
Kurzfilm „THE KIT STORY“ (youtube)
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.