KIT und Intel entwickeln Mikrochip für forschungsorientierte Lehre

Als erste deutsche Hochschule hat das KIT gemeinsam mit dem Halbleiterhersteller Intel einen Testchip entwickelt
Palak Gupta und Alexander Elsenhans Markus Breig, KIT
Die Doktoranden Palak Gupta und Alexander Elsenhans bei der Arbeit an KIT „Callisto“.

Studierende und Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben gemeinsam mit dem US-amerikanischen Chiphersteller Intel einen Mikrochip für Forschung und Lehre entwickelt – vom Entwurfsprozess über das Tape-out bis hin zur Charakterisierung des Rohchips. Der Chip heißt KIT „Callisto“, hat eine Gesamtfläche von vier Quadratmillimetern und nutzt moderne Transistortechnologie von Intel. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Intel University Shuttle Program, bei dem der Chiphersteller nach einer kompetitiven Auswahlphase mit Universitäten weltweit kooperiert.

Beeindruckendes Engagement der Studierenden

„Unser Mikrochip enthält eine Reihe von Teststrukturen und Schaltungen, die in mehreren Forschungsprojekten entwickelt wurden“, sagt Professorin Jasmin Aghassi-Hagmann vom Institut für Nanotechnologie des KIT, deren Forschungsgruppe die Aktivitäten zur Entwicklung des Chips leitete. „Darunter zum Beispiel Schaltungen zur Steuerung zeitkritischer Prozesse, Dioden für Teilchendetektoren, integrierte Rauschunterdrückung und vieles mehr.“

Ihr Kollege Professor Ivan Peric vom Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik am KIT, dessen Arbeitsgruppe ebenfalls an der Chipentwicklung beteiligt war, ergänzt: „Die verwendeten Finfet-Transistoren sind auf Platz- und Energieeffizienz optimiert. Ich freue mich, dass unsere Studierenden die Möglichkeit hatten, Schaltungen auf Basis dieser neuartigen Bauelemente zu entwerfen.“ Die Erkenntnisse aus dem Projekt fließen direkt in den aktuellen Lehrplan des Masterstudiengangs Elektrotechnik und Informationstechnik am KIT ein.
Begleitet wurden die Studierenden während des gesamten Projekts von Dr. Peter Baumgartner, leitender Ingenieur bei Intel, der ihnen half, das Tape-out rechtzeitig abzuschließen. Bryan Casper, Koordinator des Programms bei Intel, zeigte sich besonders beeindruckt von dem Engagement der Studierenden in dem gemeinsamen Projekt: „Für uns war es eine Bestätigung, dass wir schon während des Studiums mit der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte beginnen können und sollten.“

„Callisto“ wird von Intel in den USA produziert und soll noch in diesem Jahr in Karlsruhe eintreffen. Das Team freut sich bereits auf die elektrische Verifikation und Charakterisierung.

mhe, 24.07.2024