Die Energiewende stellt neue Herausforderungen – auch an den Arbeitsmarkt. Es gilt, sowohl den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu vermitteln, als auch auf den Bedarf eines sich ausdifferenzierenden Berufsfelds zu reagieren. „Erneuerbare Energien“ und „Energy English“ sind zwei der neuen wissenschaftlichen Weiterbildungsangebote, die das Fernstudienzentrum des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) für Fach- und Führungskräfte entwickelt hat. Die Reihe startet im November 2013, Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Auf dem Energiesektor stehen künftig verstärkt unterschiedliche Ziele wie Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, gleiche Zugangschancen sowie Umwelt- und Klimaverträglichkeit nebeneinander. Um sie zu erreichen, arbeiten verschiedene Disziplinen wie Ingenieurwesen und Naturwissenschaft sowie die Wirtschaft Hand in Hand. Die Berufsbilder im Bereich Energie differenzieren sich aus und fordern spezifische Qualifikationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele Hochschulen reagieren darauf bereits mit entsprechenden Studienangeboten. Absolventinnen und Absolventen der klassischen natur-, ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge müssen die Kenntnisse für einen Einstieg in dieses Berufsfeld anderweitig erwerben. Mit dem Angebot der wissenschaftlichen Weiterbildung für die Energiebranche reagiert das KIT auf diesen Bedarf der Unternehmen an Fachkräften. Die einzelnen Kontaktstudien konzentrieren sich entweder auf die fachliche Vertiefung oder sie vermitteln für Führungskräfte wesentliche interdisziplinäre Kenntnisse und Schlüsselqualifikationen
Entwickelt hat die Angebote das Fernstudienzentrum am House of Competence (HoC) des KIT, das mit der online-basierten Weiterbildung eine Lücke schließt. „Unsere Angebote orientieren sich am Bedarf des Marktes. Kerngedanke ist, Wissenschaft und Praxis zu vereinen – die Teilnehmenden sind angehalten ihre bislang erworbene Berufserfahrung miteinzubringen“, sagt Daniel Weichsel, Geschäftsführer des Fernstudienzentrums. Zu den Aufgaben des Fernstudienzentrums gehören insbesondere die Konzeption, Entwicklung, Durchführung und Evaluation von Distance- und Blended Learning-Angeboten in der universitären Aus- und Weiterbildung. Darunter sind Bildungsangebote zu verstehen, die neben Präsenzphasen einen hohen Anteil an Online-Aktivitäten aufweisen. „Viele haben wenig Zeit, wollen keine Auszeit für eine längere Fortbildung oder ein zusätzliches Studium nehmen. Diese Zielgruppe hat bei uns die Möglichkeit eine Weiterbildung flexibel in ihren Alltag zu integrieren.“ Die Konzeption erfolgte im Rahmen der europäischen Innovationsplattform für Energie, KIC InnoEnergy. „Unsere Vision ist es, Weiterbildungsangebote für den gesamten europäischen Markt zu entwickeln und innovative Formate zu etablieren; die am KIT entwickelten Inhalte bilden hierfür nun den Auftakt“, sagt Claudia Depenthal, Leiterin des Ausbildungsbereichs der KIC InnoEnergy Germany GmbH. Das ist ein europäisches Unternehmen, das in Ausbildungsprogramme, Innovationsprojekte und Gründungsvorhaben im Energiebereich investiert. Das Ziel sind marktfähige Technologien für eine nachhaltige Energieversorgung in Europa. Seit der Gründung im Jahr 2010 konnten bereits zahlreiche Projekte erfolgreich angestoßen werden. Im November 2013 starten die Kontaktstudien „Erneuerbare Energien“ und „Energy English“, Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2013.
„Erneuerbare Energien“ behandelt zunächst den Begriff Energie und klärt die einzelnen Ressourcen nach ihren Primärquellen, bevor es an die technische Umsetzung geht und energetische Kontexte miteinbezogen werden. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu einer Einschätzung der Potenziale erneuerbarer Energien zu befähigen – speziell aus technischer und physikalischer, aber auch aus ökologischer, wirtschaftlicher, ethischer und globalpolitischer Perspektive. Neben den Pflichtmodulen bestimmen die Teilnehmenden die jeweilige Schwerpunktsetzung im Kurs selbst.
Der Fachsprachkurs „Energy English“ kombiniert das Themenfeld Energie mit Elementen des Business und Technical English. Der Kurs eignet sich unter anderem für Personen, die ihre fachspezifischen Kommunikation im Beruf verbessern möchten, aber auch für alle Interessierten, die sich in englischer Sprache rund um das Thema Energie austauschen wollen. Englischkenntnisse auf dem Niveau B1 (GER) werden vorausgesetzt.
Im Frühjahr 2014 folgt das Kontaktstudium „Elektrische Energieübertragung“ aus dem Bereich der Energiesystemtechnik. Darin geht es um aktuelle Techniken zum Sichern der elektrischen Energieversorgung. Das Studium beleuchtet den physikalischen Hintergrund ebenso wie gesetzliche Regelungen und Sicherheitsbestimmungen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die Kontaktstudien berufsbegleitend wahrnehmen. Im Sinne des lebenslangen Lernens, richten sich die Angebote vor allem an Berufstätige mit Studienabschluss, die eine Weiterbildung in ihren Berufs- und Familienalltag integrieren möchten. Bei einschlägiger Berufserfahrung von mindestens vier Jahren ist eine Teilnahme auch ohne Hochschulabschluss möglich. Ein Hochschulzertifikat bestätigt nach erfolgreichem Abschluss die Teilnahme.
Weitere Informationen:
http://www.fsz.kit.edu/fort-und-weiterbildung.php
Kontakt:
HoC │ Fernstudienzentrum
Karl-Friedrich-Straße 17
73133 Karlsruhe
Tel.: + 49 721 608 - 48200
Email:
wwb ∂ fsz kit edu
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.